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Coronavirennachweise im Basler Abwasser widerspiegeln Epidemieverlauf

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Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt untersucht seit Juli 2021 das Basler Abwasser auf Coronaviren. Der zeitliche Verlauf der Virenkonzentration entspricht dem Verlauf der positiven Corona-Fälle im Einzugsgebiet der Basler Abwasserreinigungsanlage.

Viele Pathogene werden über einen längeren Krankheitsverlauf mit dem Stuhl infizierter Menschen in das Abwasser abgegeben. Dort können sie, meist über deren DNA oder RNA, sensitiv nachgewiesen werden. Das Abwasser bietet somit ein von der Patiententestung unabhängiges Mittel, einen Infektionsverlauf beurteilen zu können.

An Werktagen wird seit Sommer 2021 täglich eine repräsentative Sammelprobe des Rohabwassers der ProRheno AG, ARA Basel genommen. Die Zulaufprobe der beiden Wochenendtage wird gepoolt gesammelt. Das Einzugsgebiet der ProRheno AG umfasst den gesamten Kanton Basel-Stadt sowie sechs Gemeinden von Basel-Landschaft, eine von Frankreich und eine von Deutschland (insgesamt rund 200'000 Einwohner).

Die nachgewiesenen Mengen der SARS-CoV-2 RNA im Abwasser korrelieren sehr gut mit den bestätigten COVID-19 Fallzahlen im Einzugsgebiet der ProRheno AG. Die Sequenzierungen der RNA-Extrakte aus den Abwasserproben wiesen bis zum 19. November 2021 ausschliesslich die Delta-Variante nach. Vom 21. November 2021 an konnte ein zuerst sehr kleiner, später zunehmender Anteil Omikron identifiziert werden. Ende 2021 betrug dieser Anteil bereits mehr als ein Drittel.

Der epidemiologische Verlauf von COVID-19 kann mittels Abwassermessungen sehr gut verfolgt werden. Insbesondere bei reduzierten oder fehlenden Patiententestungen kann der Nachweis von in der Bevölkerung zirkulierender Coronaviren auf diese Weise abgeschätzt werden. Im Idealfall kann die Abwasser-basierte Epidemiologie als Frühwarnsystem genutzt werden – beispielsweise für neu auftretende pathogene Viren und Bakterien.

Link zum ausführlichen Bericht