Gentechnisch veränderter Raps nur noch im Basler Rheinhafen nachweisbar
NewsDas Kantonale Laboratorium Basel-Stadt überwacht seit mehreren Jahren die unerwünschte Ausbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzen in Gebieten mit Güterumschlag von keimfähigem Material, auf Transportwegen sowie bei Volieren. Während die Population von gentechnisch verändertem Raps an den meisten Standorten erfolgreich bekämpft werden konnte, finden sich im Basler Rheinhafen immer noch kleine Populationen.
Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ist in der Schweiz verboten. Ein unerlaubter und unbeabsichtigter Eintrag von gentechnisch veränderten Pflanzen in die Umwelt ist jedoch durch Einschleppung von Samen aus Ländern möglich, in welchen der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zugelassen ist. Der Fokus liegt dabei auf Raps und Luzerne, da diese gegenüber anderen möglichen gentechnisch veränderten Pflanzen aufgrund ihrer Persistenz, ihres Hybridisierungspotentials und der Warenmengen das grösste Risikopotential für die Schweiz darstellen. Das kantonale Laboratorium führt das GVO-Monitoring in der Schweiz im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt durch.
Nach dem erstmaligen Fund von gentechnisch verändertem Raps 2012 im Hafen Kleinhüningen (BS) und im Bahnhof St. Johann (BS) wird dessen Verbreitung seit 2014 in den zwei betroffenen Gebieten in einem umfangreichen jährlichen Monitoring erfasst. Während beim Bahnhof St. Johann seit 2016 kein Gentech-Raps mehr gefunden wurde, ist dieser im Hafen Kleinhüningen aufgrund des weiterhin stattfindenden Warenumschlags immer noch anzutreffen. Dank den Bekämpfungsmassnahmen hat sich deren Anzahl aber kontinuierlich reduziert.
Seit 2011 wird auch das Schweizer Schienentransportnetz auf Raps-Verlustsaat kontrolliert. Hierfür wurden insgesamt 4318 Rapspflanzen (und deren Auskreuzungspartner) jeden Frühling auf 30 je 1 Kilometer langen Streckenabschnitten gesammelt und analysiert. Während 2015 und 2016 total 9 transgene Rapspflanzen in der Umgebung von zwei Bahnhöfen nachgewiesen wurden, fand sich seither kein GV-positiver Raps mehr. Auch nicht an diesen beiden zuvor GV-positiven Stellen wie Nachbeprobungen ergaben.
Die Identifizierung möglicher Eintragsquellen von transgenen Pflanzen, regelmässiges Monitoring der Umwelt auf deren Eintrag und eine kontinuierliche Bekämpfung allfälliger Vorkommen von gentechnisch veränderten Pflanzen soll verhindern, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen in der Schweiz verbreiten und mit einheimischer Flora oder konventionell angebauten Arten hybridisieren können. Falls die Eintragsquelle nicht unterbunden werden kann wie im Fall des Hafens Kleinhüningen, müssen die Bekämpfungsmassnahmen entsprechend intensiviert werden.