Gemeinsam gegen Häusliche Gewalt
News«Häusliche Gewalt ist keine Privatsache», gab Regierungspräsident Beat Jans anlässlich der Medienkonferenz zum Start des Projekts «Halt Gewalt» zu Protokoll. Dieser Aussage stimmt wohl die Mehrheit der Bevölkerung zu, trotzdem sind viele Menschen beim Umgang mit Häuslicher Gewalt unsicher. Die Ende November lancierte Aktion «Halt Gewalt» klärt auf, sensibilisiert und zeigt die Unterstützungsangebote im Kanton Basel-Stadt auf.
Text: Text: Imma Mäder, Leiterin Projekt «Halt Gewalt», und Anna Grüninger, beide Abteilung Polizeiwissenschaften
Der Halt Gewalt Flyer
Ein kurzer, übersichtlicher Flyer gibt sechs einfach verständliche Verhaltenstipps. Diese zeigen unterschiedliche Wege und Möglichkeiten auf, wie von Häuslicher Gewalt betroffene Personen unterstützt werden können. Der Flyer ist an allen Polizeistandorten verfügbar und kann gerne interessierten Personen empfohlen werden! An den verschiedenen Standorten der Polizei, im öffentlichen Raum und bei unseren Partnerorganisationen im Kleinbasel sind wir mit einer Plakatkampagne präsent.
Kampagne
Und: In Kleinbasler Restaurants wird seit Ende November mit dem Getränk ein eigens produzierter Bieruntersetzer abgegeben – denn «Halt Gewalt ist auch mein Bier». Auch das Community Policing unterstützt die Kampagne, indem sie die Menschen auf der Strasse beim niederschwelligen direkten Gespräch für den Umgang mit Häuslicher Gewalt sensibilisiert.
Dank der neutral gehaltenen Kampagne werden die verschiedensten Zielgruppen angesprochen und Klischees vermieden. Das steigende Bewusstsein hilft, den Dialog über Häusliche Gewalt in der Bevölkerung zu verankern, das Tabu zu brechen und so mittelfristig die Dunkelziffer der Fälle von Häuslicher Gewalt zu senken.
Sensibilisierung
Am 25. November, am internationalen Tag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen, fand der erste Aktionstag von «Halt Gewalt» statt. Am Aktionstag wurden zusammen mit Quartierorganisationen im Kleinbasel kleine Kakteen an Passantinnen und Passanten verteilt, um darauf aufmerksam zu machen, dass die gesellschaftlichen Berührungsängste beim Thema «Häusliche Gewalt» dringend abgebaut werden müssen. Mit breiter Unterstützung aus dem Polizeikorps, Partnerorganisationen sowie Politik und Kultur wurde gleichzeitig eine Social-Media-Kampagne lanciert. Wir danken für die fast 70 Posts auf verschiedenen sozialen Medien, welche Tausende von Personen erreicht haben!
Die Sensibilisierung erfolgt aber auch im Direktkontakt: Seit letztem Herbst fanden regelmässig Schulungen statt, in welchen nebst Grundwissen zu Häuslicher Gewalt immer auch konkrete Handlungsmöglichkeiten in verschiedenen Situationen erarbeitet wurden. Diese wenden sich an unterschiedliche Zielgruppen – Laien in Vereinen, welche das Thema vertiefen möchten, aber auch verschiedene Berufsgruppen, welche mit dem Thema in Berührung kommen, wie Sprachkursleitende, Immobilienbewirtschaftende oder die Freiwilligen von der Dargebotenen Hand. Weiterbildungen können jederzeit angefragt werden und stehen Gruppen ab sechs Personen offen!