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Mehrere Proben Mehl mit Ergotalkaloiden verunreinigt

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Das Kantonale Laboratorium hat 71 Getreide und getreidebasierte Lebensmittel auf Ergotalkaloide untersucht. Bei drei Proben lag der Gehalt über dem Höchstwert, bei zwei davon sogar deutlich. Ausserdem wurden zwei Produkte wegen mangelhafter Kennzeichnung beanstandet.

Mutterkorn enthält giftige Ergotalkaloide und ist die Überwinterungsform eines Pilzes, der auf Getreideähren wachsen kann. Alle Gräser, aber vor allem Roggen und Dinkel, können mit dem Pilz befallen werden. Bisher wurden über 50 verschiedene Ergotalkaloide identifiziert. Sie können beim Mahlen vom Mutterkorn in das Mehl gelangen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat in einer Stellungnahme zu Ergotalkaloiden in Lebensmitteln und Futtermitteln im Jahr 2012 sowohl eine täglich duldbare Aufnahmemenge (tolerable daily intake,TDI) von 0,6 μg je Kilogramm Körpergewicht (bei lebenslanger Aufnahme) als auch eine akute Referenzdosis (ARfD) in Höhe von 1 μg je Kilogramm Körpergewicht als einmalige maximale Aufnahmemenge pro Tag abgeleitet.

Bei zehn Detailhändlern wurden insgesamt 71 Proben Mehl, Brot, Zwieback, Cracker, Kleie, ganze Körner, Flocken und Pasta erhoben. Dabei enthielten die Mehrzahl der Proben Roggen oder Dinkel. 58 Proben waren aus der Schweiz oder aus Deutschland.

In zwei Roggenmehlen und einem Dinkel-Vollkornmehl aus der Schweiz wurden Ergotalkaloid-Konzentrationen über den zulässigen Höchstwerten festgestellt. Die festgestellten Werte betrugen 1‘800 μg/kg (Roggenmehl), 1‘750 μg/kg (Roggenmehl) und 320 μg/kg (Dinkelmehl). Aufgrund der Überschreitung der Höchstwerte wurden Verkaufsverbote für alle drei Produkte ausgesprochen.

Bei einem der beanstandeten Roggenmehle und dem beanstandeten Dinkelmehl waren ausserdem die Deklarationen nicht gesetzeskonform.

Die Resultate der aktuellen Kampagne zeigen, dass bei der Herstellung von so wichtigen Grundnahrungsmitteln wie Getreideprodukten die betriebliche Selbstkontrolle nicht immer genügend ist, um die Auslieferung von grossen Mengen ergotalkaloidkontaminierten Mehls zu verhindern. Aus diesem Grund werden zu gegebener Zeit wieder getreidebasierte Lebensmittel auf Ergotalkaloide untersucht werden.

Link zum vollständigen Bericht