Sehr tiefe Radioaktivität in Babynahrung
NewsDas Kantonale Laboratorium hat Babynahrung auf Radioaktivität und Kennzeichnung kontrolliert. In 9 der 20 geprüften Proben konnten harmlose Spuren von Radiocäsium nachgewiesen werden. Kennzeichnungsmängel wurden keine beanstandet.
Radiocäsium und Radiostrontium in der Umwelt stammen aus Reaktorunfällen und Atombombentests und sind aufgrund ihrer teils langen Halbwertszeit von 30 Jahren auch weiterhin in der Umwelt vorhanden. Deshalb können sie noch in bestimmten Lebensmitteln nachgewiesen werden.
Insgesamt wurden 20 Verkaufseinheiten Babynahrung im Kanton Basel-Stadt erhoben. Bei den Proben handelte es sich 9-mal um Anfangsnahrung für Säuglinge und 11-mal um Folgenahrung für Säuglinge und Kleinkinder. Die Proben stammten aus der Schweiz (6), Deutschland (6), Österreich (3), Irland (3), Frankreich (1) und Polen (1).
In keiner Probe konnte 134Cs oder 90Sr nachgewiesen werden. In 9 der 20 Proben konnten Spuren von 137Cs detektiert werden. Die höchste Konzentration wurde mit 0.7 ± 0.3 Bq/kg in einer Folgenahrung für Säuglinge und Kleinkinder aus Deutschland nachgewiesen. Dabei handelt es sich um eine sehr tiefe Aktivität. Es ist zu berücksichtigen, dass die Radioaktivität von 137Cs rund 200-mal tiefer liegt als jene vom natürlich vorkommenden 40K in den gleichen Proben. Die Zusätzliche Strahlendosis, die ein Kind durch das 137Cs an einem Tag erhält ist weit über 10'000-mal tiefer als jene durch einen Interkontinentalflug.
Um die Fachkompetenz in Radioaktivitätsmessungen aufrecht zu erhalten, wird das Monitoring fortgesetzt. Diese Expertise ist für einen möglichen radiologischen Notfall erforderlich, um die Lebensmittelsicherheit in der Schweiz zu gewährleisten.