Direkt zum Inhalt springen

Breadcrumb-Navigation

Energiestatistik 2022

News

Der Endenergieverbrauch des Kantons Basel-Stadt ist 2022 gegenüber 2020 um 6,8% gesunken. Auch der Verbrauch pro Kopf ist rückläufig. Im Vergleich zu 2020 haben die energiebedingten CO₂-Emissionen auf dem Gebiet des Kantons Basel-Stadt um 5,9% abgenommen. Pro Kopf betragen sie im Jahr 2022 somit noch 2,9 Tonnen.

Leuchtende Glühbirnen in Tropfenform.

Der Endenergieverbrauch, das ist die von den Konsumenten verbrauchte Energie, liegt im Kanton Basel-Stadt im Jahr 2022 bei 3’865 Gigawattstunden (GWh). Gegenüber 2020 entspricht dies einem Rückgang um 6,8% und gegenüber 2010 um 30.6%. Auch der Bruttoenergieverbrauch, das ist die in den Kanton importierte oder im Kanton produzierte Energie, ist gegenüber 2020 von 4’467 GWh auf 4’224 GWh gesunken, was einem Rückgang um 5,4% entspricht (-26,7% seit 2010). Gleichzeitig war die Anzahl der Heizgradtage im Jahr 2022 nahezu gleich hoch wie 2020. Somit kann der gesunkene Energieverbrauch nicht der Witterung zugeschrieben werden. Hohe Energiepreise, welche unter anderem auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen sind, und nationale sowie kantonale Energiesparkampagnen sind mögliche weitere Faktoren, die den Rückgang erklären.  

Die Endverbräuche von Erdgas und Heizöl sind zwischen 2020 und 2022 um 17,5% respektive um 11,7% gesunken. Seit 2010 betragen die Rückgänge der Erdgas- und Heizölverbräuche gar 54,6% und 65,2%. Bei der Elektrizität ist der Verbrauch im Jahr 2022 ebenfalls zurückgegangen, um 8,1% gegenüber 2020 und um 23,9 % gegenüber 2010. Der Verbrauch von Fernwärme ist in den letzten zehn Jahren stabil geblieben, obwohl die mit Fernwärme beheizte Fläche zunahm. Der Verbrauch von Umweltenergie (PV, Solarthermie, Erdwärmesonden, Grundwasser und Geothermie) hat sich seit 2010 vervierfacht. Gegenüber 2020 ist er um 17,4% gestiegen. Bei den Treibstoffen hat sich der Verbrauch seit 2020 mit einem Rückgang von 4,5% leicht verändert.

Der Endenergieverbrauch pro Person ist mit 19,0 Megawattstunden (MWh) weiter rückläufig. Im Jahr 2020 lag dieser Wert noch bei 20,6 MWh und 2010 bei 29,0 MWh pro Person. Der baselstädtische Wert im Jahr 2022 liegt unter dem schweizweiten Verbrauch von 22,2 MWh pro Person.

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Bruttoenergieverbrauch beträgt rund 43,9% und ist damit gleich geblieben gegenüber 2020. Ein Grund für den Rückgang der Gesamtmenge der erneuerbaren Energieträger ist, dass das Kraftwerk Birsfelden im Jahr 2022 weniger Strom geliefert hat als 2020. Dieser Rückgang hängt mit den jährlichen Schwankungen des Abflussregimes zusammen. Ein weiterer Grund ist ein Rückgang bei der Umweltwärme wegen einem technischen Ausfall der Geothermieanlage in Riehen. Die Produktion thermischer Sonnenenergie blieb konstant. Bei allen weiteren erneuerbaren Energieträgern ist ein Zuwachs zu verzeichnen (Holz, Biogas, PV, Umweltwärme aus Erdwärmesonden, Grundwasser und Luft-Wasser-Wärmepumpen). 42,0% der erneuerbaren Energie entfallen dabei auf Elektrizität, die ausserkantonal bezogen wird. 19,6% werden aus dem erneuerbaren Anteil des Abfalls (Wärme und Elektrizität) und Klärschlamms (Wärme) gewonnen, 13,3% aus Wasserkraft des Kraftwerks Birsfelden und 18,2% aus Holz (Wärme und Elektrizität aus den beiden Holzheizkraftwerken). Der Anteil Photovoltaik an den erneuerbaren Energieträgern beträgt 2,1%. Die Stromerzeugung durch Photovoltaik ist seit 2020 um 50,7% (+1'057,4% seit 2010) gestiegen. Umweltwärme, Solarthermie und Biogas machen weitere, geringe Anteile aus (zusammen 4,8%).

Die aus dem Bruttoenergieverbrauch abgeleiteten CO₂-Emissionen haben zwischen 2010 und 2022 von 910’740 Tonnen auf 593’390 Tonnen abgenommen. Das entspricht einer Reduktion um 34,8%. Im Vergleich zu 2020 haben die CO₂-Emissionen um 5,9% abgenommen. Pro Kopf betragen sie im Jahr 2022 somit noch 2,9 Tonnen. Es handelt sich dabei um die direkten energiebedingten Emissionen. Die gesamten klimarelevanten direkten Emissionen (inklusive nicht-energiebedingter Emissionen wie z.B. Emissionen aus der Abwasseraufbereitung) sind geringfügig höher.

Die Energiestatistik ist eine Synthesestatistik, die auf Erhebungen und modellierten Werten beruht. Sie wird vom Statistischen Amt im Zweijahresrhythmus erstellt. Die für die Jahre 2010, 2012, 2014, 2016, 2018, 2020 und 2022 vorliegenden Ergebnisse beinhalten alle relevanten Produktions- und Verbrauchsdaten für den Kanton Basel-Stadt, getrennt nach Energieträger. 

In der Erhebung 2022 wurde die Zuordnung der erhobenen Energieverbräuche von leitungsgebundenen Energieträgern auf Wohn- und Nichtwohngebäude verfeinert. Diese methodische Anpassung wurde rückwirkend auf die Vorjahre angewandt. Dies führte zu Veränderungen der Anteile der Verbrauchergruppen am Gesamtenergieverbrauch. Es gab eine Zunahme des Anteils bei den Energieverbräuchen der Wohngebäude. Der Gesamtenergieverbrauch blieb unverändert. 

Die nächste Ausgabe erscheint im Jahr 2026 mit Daten von 2024.

Weitere Auskünfte

Matthias Nabholz
Amtsleiter
+41 61 267 08 01matthias.nabholz@bs.ch
Lukas Calmbach
Bereichsleiter Datenmanagement
+41 61 267 87 15lukas.calmbach@bs.ch