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Radioaktivität in türkischen Gewürzen und Tee

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Das Kantonale Laboratorium hat 25 Proben türkische Gewürze und Tee auf Radioaktivität und Kennzeichnung geprüft. In neun Proben konnten Spuren von Radioaktivität nachgewiesen werden. Die Kennzeichnung von neun Proben wurde beanstandet.

Radiocäsium und Radiostrontium stammen aus Reaktorunfällen (vor allem Tschernobyl) und Atombombentests und sind aufgrund ihrer langen Halbwertszeiten von 30 Jahren auch weiterhin in der Umwelt vorhanden. Der radioaktive Fallout in Folge des Unfalls in Tschernobyl hat auch in der Türkei stattgefunden. Ausserdem ist die Türkei ein grosses Teeanbaugebiet. Bestimmte Pflanzen, wie zum Beispiel Teepflanzen, sind bekannt dafür, dass sie grosse Mengen an Radionukliden aufnehmen können.

Insgesamt wurden 25 Lebensmittelimporte aus der Türkei im Kanton Basel-Stadt erhoben und auf 134CS, 137CS und 90Sr untersucht. Bei den Proben handelte es sich 21-mal um Gewürze und Gewürzmischungen sowie viermal um Tee.

134Cs konnte in keiner Probe nachgewiesen werden. In 9 der 25 Proben konnte 137Cs detektiert werden. Die höchste Konzentration wurde mit 23.3 ± 1.2 Bq/kg in einem Schwarztee nachgewiesen. Der Höchstwert gemäss Tschernobyl-Verordnung von 600 Bq/kg wurde deutlich unterschritten.

In zwei der fünf Proben mit detektierbaren Mengen 137Cs konnte Radiostrontium (90Sr) nachgewiesen werden. Die höhere Konzentration wurde mit 9.6 ± 3.9 Bq/kg in gleichen Probe Schwarztee mit dem höchsten 137Cs Gehalt nachgewiesen.

Die Kennzeichnung von neun der 25 Proben war nicht zufriedenstellend. Zu den Kennzeichnungsmängeln zählten unter anderem eine schlechte Lesbarkeit sowie das Fehlen der Nährwertdeklaration. Die neun Proben wurden an die für den Vollzug zuständigen Ämter der Importeure überwiesen.

Die Auswirkungen des Tschernobyl-Unfalls können bis heute in Spuren in Lebensmitteln aus Osteuropa nachgewiesen werden. Um die Fachkompetenz in Radioaktivitätsmessungen aufrecht zu erhalten, wird das Monitoring fortgesetzt. Diese Expertise ist für einen möglichen radiologischen Notfall erforderlich, um die Lebensmittelsicherheit in der Schweiz zu gewährleisten.

Link zum vollständigen Bericht