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Verbotene Phthalate noch immer in vielen Gegenständen zu finden

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Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat in einer bikantonalen Kampagne mit dem Kanton Jura überprüft, ob Kunststoffgegenstände verbotene Phthalate enthalten. Von den 203 kontrollierten Produkten enthielten 23 (11%) mehr als die tolerierten 0,1 % der verbotenen Weichmacher. Die Produkte wurden umgehend mit einem Verkaufsverbot belegt.

Phthalate sind Weichmacher und werden vor allem in PVC-Produkten wie Folien, Kabeln, Sportartikeln, Verpackungen, Schläuchen oder Bodenbelägen eingesetzt und machen diese flexibel. Es gibt zahlreiche alternative Weichmacher, welche toxikologisch unbedenklicher sind. Weichmacher können gemischt werden, müssen aber Weich-PVC in hohen Mengen von 25-35 % zugesetzt werden um ihre Wirkung zu entfalten. Die Summe mehrerer Phthalate werden im Chemikalienrecht nur bis 0,1 % toleriert.

Für die bikantonale Kampagne mit dem Kanton Jura wurden insgesamt 203 Gegenstände von 27 unterschiedlichen Verkaufsstellen kontrolliert. Bei 34 der in den Verkaufsstellen mittels mobiler FTIR-Spektroskopie untersuchten Gegenstände konnte ein Hinweis auf verbotene Phthalate gefunden werden. Diese wurden durch die kantonalen Chemikalienfachstellen erhoben und dem Kantonalen Laboratorium Basel-Stadt zur weiteren Untersuchung zugewiesen.

Bei 23 der untersuchten Proben wurde eine Belastung durch verbotene Phthalatverbindungen in einer Konzentration von 0,1 % oder mehr gefunden. In den meisten Fällen enthielten die beanstandeten Produkte über 10 % dieser Verbindungen. Alle Produkte mit Höchstwertüberschreitungen wurden unverzüglich mit einem Verkaufsverbot belegt.

Die Tatsache, dass noch zahlreiche Gegenstände verbotene Phthalate wie DEHP, DBP oder DIBP über dem Höchstwert enthalten, ist sehr unerfreulich und zeigt, dass die Umsetzung der chemikalienrechtlichen Verbote von Phthalatverbindungen drei Jahre nach Inkrafttreten weiterhin mangelhaft ist. Die Kampagnenresultate zeigen, dass sich zahlreiche Importeure zu wenig um Verbotsbestimmungen kümmern, respektive ihre Selbstkontrolle zu wenig wahrnehmen. Es ist deshalb angebracht, diese Stoffgruppe weiterhin mit hoher Aufmerksamkeit zu verfolgen.

Link zum vollständigen Bericht