Illegale Färbung von Thunfisch nachgewiesen
NewsDas Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat frischen Thunfisch auf illegale Rotfärbung und Ascorbinsäure (Vitamin C) untersucht. Insgesamt musste eine von 11 Proben beanstandet werden. Die Probe wurde mit Kohlenmonoxid und mit Nitrit rot eingefärbt, um den Anschein von Frische zu vermitteln.
Gefrorene Thunfischfilets - ausnahmslos Gelbflossenthunfisch - wurden in Sushi-Restaurants sowie bei Grossverteilern im Kanton Basel-Stadt erhoben. Die Thunfischproben stammten aus den Philippinen (2), Vietnam (2), China (3) und Frankreich (1). Bei drei Proben war kein Herkunftsland angegeben. Bei acht der 11 Proben war jedoch das Fanggebiet (östlicher und westlicher Pazifik, Nordwestpazifik, westlicher und östlicher indischer Ozean) deklariert.
Hochwertiges, teures Thunfischfleisch ist im frischen Zustand rot, verfärbt sich aber bei der Lagerung schnell zu einem unansehnlichen Braun. Um weiterhin den Anschein frischer Ware zu vermitteln, wird das Fleisch illegalerweise mit Kohlenmonoxid oder mit nitrithaltigen Zusatzstoffen künstlich gerötet. Nitrit wird danach durch den bewussten Zusatz von Vitamin C (Ascorbinsäure) chemisch umgewandelt und ist somit nicht mehr nachweisbar.
Eine Probe aus Vietnam wurde nachweislich sowohl durch eine Kohlenmonoxid- als auch durch eine Nitrit-Behandlung künstlich gerötet. Die beanstandete Probe wies Ascorbinsäure-Konzentrationen von 160 mg/kg auf. Bei den übrigen untersuchten Proben war Ascorbinsäure nicht nachweisbar. Beide Behandlungsmethoden sind für unverarbeitete Fischereiprodukte nicht zugelassen.
Da die Thunfischprobe durch vorsätzliche Rotfärbung in ihrer Qualität manipuliert wurde, handelt es sich hier um einen Fall von Lebensmittelbetrug. Da der Importeur der beanstandeten Probe seinen Hauptsitz nicht im Kanton Basel-Stadt hat, wurde die Probe unter Einbezug der zuständigen Vollzugsbehörden beanstandet.
Dieses Jahr wurde erstmals eine Probe gefunden, die sowohl mit Kohlenmonoxid als auch mit nitrithaltigen Zusatzstoffen behandelt wurde. Der Zweck dieser doppelten Behandlung ist noch unklar. Auch ausserhalb dieser Marktkontrolle wurden dieses Jahr durch das Kantonale Laboratorium Proben untersucht, die beiden Behandlungsmethoden unterzogen wurden. Die illegal behandelten Proben stammen meist aus Vietnam und werden häufig über die Niederlande importiert. Nachdem im Jahr 2019 45 Prozent der Thunfischproben beanstandet werden mussten, stagnieren die Beanstandungen seither bei 9-15 Prozent, was zeigt, dass bei den Herstellern Massnahmen getroffen worden sind. Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt wird weiterhin Marktkontrollen bei Thunfischen durchführen.
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