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Stilllegung ARA Chemie

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Im November 2024 wurde die Abwasserreinigungsanlage der chemischen Industrie (ARA Chemie) stillgelegt. Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahre 1982 reinigte die ARA Chemie die industriell verunreinigten Abwässer der grossen Chemieareale. In den vergangenen Jahren nahm die Abwassermenge der chemischen Industrie stetig ab. Die Reinigungsverfahren der ARA Chemie waren veraltet und entsprachen nicht mehr dem Stand der Technik. Mit dem Neubau der ARA Basel stellte sich deshalb die Frage, ob mit der neuen Verfahrenstechnik auch die Chemieabwässer gereinigt werden könnten.

In den vergangenen Jahren hat sich die chemische Industrie stark gewandelt. Produktionskapazitäten wurden abgebaut, und auch die Produktionsprozesse von chemischen in Richtung biotechnische Verfahren verlagert. Durch diesen Wandel veränderte sich die Abwassermenge und -zusammensetzung. Die ARA Chemie war aufgrund dieses Umbruchs völlig überdimensioniert und hätte den aktuellen Verhältnissen angepasst werden müssen. Zudem war die Reinigungstechnik veraltet. Eine Anpassung hätte den Stand der Technik berücksichtigen müssen und gesamthaft grosse Investitionen nach sich gezogen. 

Der geplante Neubau der ARA Basel bot vor diesem Hintergrund die Gelegenheit, Sinn und Notwendigkeit einer separaten Chemiekläranlage grundsätzlich zu hinterfragen und die Möglichkeit einer teilweisen Stilllegung der ARA Chemie zu prüfen. Dies auch deswegen, weil die neue ARA Basel in der Lage ist, Stickstoff aus dem Abwasser zu entfernen und damit die Überdüngung (Eutrophierung) der Gewässer zu vermindern. Zudem wird die ARA Basel um eine 4. Reinigungsstufe ergänzt, was künftig die Elimination von Mikroverunreinigungen ermöglicht. 

Um die Möglichkeit der Einleitung von Chemieabwasser in die ARA Basel zu prüfen, riefen die betreffenden Firmen der grossen Chemie- und Pharmaareale zusammen mit der ProRheno AG – der Betreibergesellschaft der ARA Basel und der ARA Chemie – das Projekt «Synergie» ins Leben. Das in die bisherige ARA Chemie eingeleitete Abwasser macht mit ca. 1 Mio. m3 pro Jahr nur etwa 4 Prozent der Abwassermenge der ARA Basel aus. In einer mehrjährigen Pilotstudie mit verschiedenen Untersuchungen zeigte sich, dass eine gemeinsame biologische Behandlung des Abwassers mit einem Anteil von mehr als 10 Prozent Industrieabwasser für den Betrieb der kommunalen ARA problemlos möglich ist. Vor diesem Hintergrund genehmigte die «Einfache Gesellschaft der industriellen Einleiter» die Investitionen für die erforderliche Kapazitätserweiterung der ARA Basel. Statt die ARA Chemie zu sanieren, wurde die ARA Basel entsprechend der zusätzlichen Abwassermenge vergrössert. 

Seit November 2024 ist die ARA Chemie stillgelegt. Das Abwasser der angeschlossenen Betriebe gelangt nun via eine Vorbehandlung (Mischbecken, Neutralisationsstufe, Vorklärung, Feinrechen und Speicherbecken) in die biologische Reinigungsstufe der neuen ARA Basel und durchläuft danach den gesamten Reinigungsprozess inklusive 4. Reinigungsstufe (Elimination von Mikroverunreinigungen). Damit sind die Chemiebetriebe im gewässerschutzrechtlichen Sinn jedem anderen Gewerbebetrieb im Einzugsgebiet der ARA gleichgestellt und müssen dieselben Anforderungen einhalten. 

Durch die Reinigung der Chemieabwässer in der neuen ARA Basel, die punkto Reinigungsverfahren dem derzeitigen Stand der Technik entspricht, wird die Belastung der Gewässer deutlich reduziert, was zu einer wesentlichen Verbesserung des Gewässerschutzes beiträgt.

Weitere Auskünfte

Amt für Umwelt und Energie (AUE)

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