Der historische Garten der Alten Universität am Rheinsprung wurde saniert und ist tagsüber öffentlich zugängig.
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Der Basler Gärtnermeister Karl Schlecht hat mit seinem Nachlass die Instandstellung des Gartens der Alten Universität am Rheinsprung ermöglicht. Der historische Terrassengarten an einmaliger Lage wird ab Montag, 21. August 2017 tagsüber für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Heute Nachmittag wird der Garten im Beisein von Regierungsrat Conradin Cramer und den Vertretern der Erbengemeinschaft feierlich eröffnet.
Der historische Terrassengarten gehört 1589 zu den ersten botanischen Gärten nördlich der Alpen. Über die Jahrhunderte erfährt er durch verschiedene Nutzer viele Umgestaltungen. Zuletzt ist er eine versteckte, verwilderte Brache. Als 2005 bekannt wird, dass der ehemalige Gärtnermeister Karl Schlecht einen Teil seines Vermögens der Stadt vermacht hat, mit der Auflage es für ein «grünes Basel» einzusetzen, entscheiden sich Stadtgärtnerei und Erbengemeinschaft, mit dem Nachlass den Garten der Alten Universität wiederzubeleben.
In einem ersten Schritt erstellte der Fachmann für Gartendenkmalpflege, Dr. Johannes Stoffler, Zürich, ein gartendenkmalpflegerisches Gutachten zur Gartensubstanz und zur historischen Faktenlage. Auf dieser Basis entstand das Planungskonzept der Landschaftsarchitekten Stauffer Rösch, Basel, das 2016/2017 unter der Projektleitung der Stadtgärtnerei umgesetzt wurde. Der Entwurf und die Ausführungsbegleitung des neuen Pavillons kommt vom Architekturbüro Florian Rauch, Basel.
Aufgrund seiner Geschichtsträchtigkeit, seiner einmaligen Lage und der Ausgestaltung mit alten Mauern und Fassaden erfüllt der Terrassengarten den im Testament festgehaltenen Verwendungszweck. Er wird tagsüber öffentlich zugänglich sein und soll sich sowohl für die Basler Bevölkerung als auch für auswärtige Besucherinnen und Besucher zu einem beliebten Aufenthaltsort entwickeln.
Vom Hortus medicus zum neuen Lustgarten
Die bewegte Geschichte des Gartens der Alten Universität beginnt mit Caspar Bauhin, Professor für Anatomie und Botanik und Schüler von Felix Platter. 1589 richtet Bauhin hier den ersten Botanischen Garten der Schweiz ein, der den Medizinstudenten als Hortus Medicus zum Pflanzenstudium und zur Herstellung von Heilmitteln dient.
Später erwirbt der Bandfabrikant Hans Franz Sarasin das Grundstück und lässt es in einen Lustgarten mit Pavillon und Springbrunnen umgestalten. Ende des 18. Jahrhunderts übernimmt erneut die Universität den Garten und nutzt seine Terrassen für Ställe, Kleintiergehege, Volièren und Fischbecken des Zoologischen Instituts.
Nach dem Wegzug des Zoologischen Instituts verwildert der Garten und gerät in Vergessenheit. Mit der Sanierung 2016/2017 wird der wertvolle Bestand instand gestellt und der historische Entwurfsgedanke zeitgenössisch interpretiert. Die Bepflanzung orientiert sich am ursprünglichen Hortus Medicus.
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