Velos in Basel immer beliebter
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Die Baslerinnen und Basler waren 2019 vermehrt mit dem Velo unterwegs: Der Veloverkehr nahm 2019 gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozentpunkte zu. Das zeigt der neuste Verkehrsindex, den das Amt für Mobilität jährlich erhebt. Der Autoverkehr auf dem Stadtstrassennetz war erneut rückläufig, während der öffentliche Verkehr erstmals seit drei Jahren wieder zulegen konnte. Das gesetzliche Reduktionsziel von 10% beim Autoverkehr innert 10 Jahren wird voraussichtlich erreicht.
Wie viele Autos, Velofahrerinnen und Fussgänger sind jeweils wo unterwegs? Dies erfassen zahlreiche Verkehrszählstellen im ganzen Kanton. Auf Basis dieser Daten stellt das Amt für Mobilität einmal pro Jahr den aktuellen Verkehrsindex für den Kanton zusammen. Die neusten Zahlen zeigen, dass der motorisierte Individualverkehr auf den Basler Stadtstrassen zwischen 2018 und 2019 erneut um 2% abgenommen hat. Somit ging der Autoverkehr auf dem Stadtstrassennetz seit 2010 insgesamt um 8% zurück. Die im Umweltschutzgesetz geforderte Reduktion von 10% bis Ende 2020 wird damit voraussichtlich erreicht. Dies umso mehr, als 2020 wegen der Covid 19-Pandemie mit einem überdurchschnittlichen Verkehrsrückgang zu rechnen ist. Die Verkehrsmenge auf den Hochleistungsstrassen, die in der Kompetenz des Bundes liegen, nahm seit 2010 hingegen um 11% zu. Das zeigt einerseits, dass die gewünschte Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus den Wohnquartieren auf die Autobahnen funktioniert. Anderseits verdeutlicht es, wie wichtig ausreichende Kapazitäten auf den Hochleistungsstrassen für die Entlastung des städtischen Strassennetzes sind.
Der Veloverkehr kann erneut einen starken Zuwachs verzeichnen: In den vergangenen neun Jahren hat er insgesamt um rund 45% zugenommen, zwischen 2018 und 2019 betrug der Zuwachs 16 Prozentpunkte. Das E-Bike wird bei den Velofahrenden immer beliebter, da es aufgrund seiner Reichweite und Schnelligkeit oftmals das Auto oder den öffentlichen Verkehr ersetzen kann.
Eine spürbare Zunahme ist auch beim Gewerbeverkehr zu beobachten, der einen immer grösseren Anteil des motorisierten Verkehrs in der Stadt ausmacht. Dies unter anderem aufgrund des stark zunehmenden Online-Handels. Auch hier fördert das Bau- und Verkehrsdepartement stadtverträgliche Alternativen. Ziel ist es, den Zustellverkehr möglichst am Stadtrand zu bündeln. Die Feinverteilung in der Innenstadt erfolgt anschliessend mit geeigneten Fahrzeugen wie zum Beispiel Cargobikes oder kleineren Elektrofahrzeugen. Mit dem City Logistik Hub auf dem Güterbahnhof Wolf verfügt Basel bereits über ein entsprechendes Pilotprojekt.
Nach drei rückläufigen Jahren konnte der öffentliche Verkehr im Jahr 2019 wieder zulegen und bewegte sich leicht über dem Niveau von 2014. Dieses Wachstum generierten vor allem die S-Bahnen, die Tramlinien 10, 11 und 17 sowie die Buslinien 36, 37/47 und 50. Bei den Tramlinien 1, 2 und 8 sowie der Buslinie 34 kam es hingegen zu einem Rückgang. Insgesamt hat der öffentliche Verkehr zwischen 2010 und 2019 um 8% zugenommen.
Eine zukunftsorientierte und stadtgerechte Verkehrspolitik ist je länger je mehr gefragt. Das hat die deutliche Annahme des Gegenvorschlags zur Initiative „Zämme fahre mir besser!“ im Februar 2020 durch die Basler Stimmberechtigten gezeigt. Das steigende Mobilitätsbedürfnis gepaart mit zunehmendem Umweltbewusstsein in der Gesellschaft verlangen nach klimagerechten und innovativen Mobilitätsformen. Der Kanton fördert seit Langem den Veloverkehr, den energieeffizienten und flächensparenden Wirtschaftsverkehr, moderne Sharing-Systeme und den Ausbau des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs. In den nächsten Jahren gilt es, diese Politik konsequent fortzusetzen und dabei auch verstärkt die Chancen der rasanten digitalen Entwicklung für effiziente Verkehrssysteme zu nutzen.
Der aktuelle Verkehrsindex bezieht sich auf die Jahre 2019 und älter. Sie sind somit unbeeinflusst von den Auswirkungen der Covid19-Pandemie.
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