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Zeitreise durch die Vergangenheit

Momentaufnahmen von ausgewählten Fundstellen zeigen die reiche Geschichte Basels über einen Zeitraum von 50'000 Jahren.

Basel, 1356 n. Chr., Spätmittelalter

Basel-Kohlenberg

Am 18. Oktober 1356 kam es in der Region Basel zum bisher stärksten Erdbeben Mitteleuropas. Der Eckturm der mittelalterlichen Stadtmauer wurde im Erdbeben schwer beschädigt, Teile der Aussenmauern sind in den Stadtgraben abgerutscht.

Rauch steigt von einer zerstörten Stadtmauer auf.
Am 18. Oktober 1356 erschütterte ein Erdbeben die Region Basel. Bis heute zählt es zu den stärksten Beben in Mitteleuropa. Die Druckwelle und Feuer beschädigten den Eckturm der mittelalterlichen Stadtmauer schwer.
© Marco Bernasconi, archaeolab.ch, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

Basel, 1250 n. Chr., Spätmittelalter

Basel-Birsigmündung

Im 12. und 13. Jahrhundert wurden immer mehr Häuser in Stein gebaut. Die mehrstöckigen, oft quadratischen Bauten gehörten vermutlich hier ansässigen Handwerkern und Händlern, die zu Wohlstand gekommen und in die städtische Oberschicht aufgestiegen waren. Um 1225 entstand die erste Rheinbrücke. Bis ins 19. Jahrhundert war dies in Basel der einzige feste Übergang über den Rhein.

Die mittelalterliche Stadt


Basel, 1200–1250 n. Chr., Spätmittelalter

Basel-Leonhardsgraben/Kohlenberg

Im 13. Jahrhundert genügte die alte Burkhardsche Stadtmauer den Anforderungen nicht mehr. Man baute daher eine neue Befestigung. Mit dem Bau der zweiten, sogenannt Inneren Stadtmauer wurde Basel zwar nicht wesentlich vergrössert, jedoch besser geschützt: die neue Mauer war dicker, der Graben davor tiefer und die bestehenden Türme wurden wahrscheinlich erhöht.

Mittelalterliche Baustelle der Stadtmauer mit Arbeitern.
Im 13. Jahrhundert genügte die Burkhardsche Stadtmauer den Anforderungen nicht mehr. Man baute daher eine neue Befestigung: die Innere Stadtmauer.
© Marco Bernasconi, archaeolab.ch, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

Basel, 1000 n. Chr., Hochmittelalter

Basel-Birsigmündung

Ab dem 9./10. Jahrhundert entwickelte sich zwischen Petersberg und Birsig eine vorerst noch locker bebaute Siedlung aus Holzbauten, die zum Wohnen und Arbeiten dienten. Die Lage der Handwerksbetriebe (belegt sind u. a. Gerberei und Schusterei) in unmittelbarer Nähe zum Birsig und zu den Wasserquellen im Hangbereich war bewusst gewählt. Wasser war für die Herstellung von Leder ein wichtiger Rohstoff.

Basel-Petersberg


Basel, 820 n. Chr., Frühmittelalter

Basel-Münsterplatz

Um 820 erhob sich das Haito- Münster mit seinen beiden Rundtürmen auf dem Münsterhügel. Bischof Haito, ein Vertrauter Karls des Grossen, hatte es errichten lassen. Der Bau des Münsters leitete eine neue Epoche ein: Die frühmittelalterliche Siedlung wurde zum religiösen Zentrum der mittelalterlichen Stadt.
Um den Münsterplatz standen hofartige Gebäudegruppen, eine Holzkirche und vermutlich ein wieder in Stand gesetzter römischer Speicherbau.

Basel-Münsterplatz


Basel, 550 n. Chr., Frühmittelalter

Basel-Bernerring

Um 550 gehörte die Region Basel zum fränkischen Reich. Angehörige der fränkischen Oberschicht, die eine Fernstrasse kontrollierten, wurden in reich ausgestatteten Grabkammern unter künstlichen Hügeln beigesetzt. Auch ein schwer bewaffneter Reiter fand auf dem Gräberfeld seine letzte Ruhe.

Rekonstruktion einer mittelalterlichen Bestattung in einer hölzernen Kammer.
Angehörige der fränkischen Oberschicht wurden am Bernerring in reich ausgestatteten Grabkammern unter künstlichen Hügeln beigesetzt.
© Digitale Archäologie, Freiburg in Breisgau, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

Basel, 374 n. Chr., Spätrömische Zeit

Basel-Münsterhügel und Basel-Reverenzgässlein/Utengasse

Um 374 wurde der militärische Stützpunkt auf dem Münsterhügel durch einen Wehrbau am rechten Rheinufer verstärkt. Es ist schriftlich überliefert, dass Kaiser Valentinian mit seinen Truppen im Jahr 374 bei Basilia (erste historische Nennung von Basel) lagerte und eine Festung (Munimentum) zur Sicherung der Rheingrenze erbauen liess.

Basel, 374 n. Chr.


Basel, 300 n. Chr., Spätrömische Zeit

Basel-Rittergasse

Um 300 war der Münsterhügel mit einer mächtigen Mauer umwehrt und zu einem militärischen Stützpunkt ausgebaut.

Spätrömische Umfassungsmauer


Basel, 200 n. Chr., Römische Zeit

Basel - Vorgelände des Münsterhügels

Im Umkreis der Strassenverzweigung südöstlich des Münsterhügels stehen hauptsächlich in Fachwerkbauweise errichtete Gebäude mit angrenzenden Gärten und Hinterhöfen. Links im Bild liegt einer der Gräberbezirke an der Peripherie der Siedlung.

Luftaufnahme eines verschneiten Dorfes mit aus den Dächern aufsteigendem Rauch.
Gallo-römischer vicus im 2. Jahrhundert n. Chr.
© bunterhund Illustration; Joe Rohrer, bildebene.ch, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

Riehen, 200 n. Chr., Römische Zeit

Riehen-Pfaffenlohweg

Wie das ganze unterste Wiesental war auch die Riehener Gegend um 200 Agrarland. Im Gebiet des Pfaffenloh, in der Nähe der rechtsrheinischen Fernstrasse, stand ein gallo-römischer Umgangstempel mit zugehörigem Theater. Ausserhalb des von einer Mauer eingefassten Tempelbezirks gab es einen kleinen Wirtschaftshof mit Nebengebäude.

Gallo-römischer Tempel


Basel, 60 v. Chr., Jüngere Eisenzeit

Basel-Münsterhügel

Die Kelten befestigten ihre Siedlung auf dem Münsterhügel mit einer mächtigen Wall-Graben-Anlage. Der 6 Meter hohe Murus Gallicus wurde aus Holz, Erde und Stein errichtet und besass einen vorgelagerten Graben. Die breite Strasse führte über eine Brücke durch das Zangentor in die Siedlung hinein. Das Aussehen der dahinterliegenden Bebauung ist nur punktuell bekannt und entsprechend ergänzt.

Murus Gallicus


Basel, 130 v. Chr., Jüngere Eisenzeit

Basel-Gasfabrik (Novartis Campus)

Wo heute modernste Architektur entsteht, befand sich zwischen 170-90 v. Chr. eine 170'000 m² grosse, unbefestigte spätkeltische Siedlung. Erstmals setzte sich in unserer Region ein Zentrum, das durch Handel und Handwerk geprägt war, von seinem landwirtschaftlichen Umfeld ab.

Das Bild zeigt, wie man sich das Leben in der Siedlung vorstellen kann: Befunde und Funde lassen einen dicht bebauten Ort erkennen, der trotz stadtähnlicher Züge noch immer von der Landwirtschaft und dem Handwerk geprägt war. Die Häuser aus Holz und Lehm hatten Dächer aus organischen Materialien wie Schindeln oder Stroh. Zwischen ihnen befanden sich Gärten und Tierpferche. In grossen Gruben wurden Vorräte wie Getreide eingelagert. Gräben begrenzten die Areale, künstliche Kanäle führten aber auch fliessendes Wasser zu.

Dorfszene im der späten Eisenzeit mit Menschen, Häusern, Tieren und einem offenen Feuer.
So könnte der Alltag in der spätkeltischen Siedlung von Basel-Gasfabrik, 170–90 v. Chr., ausgehen haben.
© bunterhund Illustration; Joe Rohrer, bildebene.ch, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

Muttenz, 500 v. Chr., Ältere Eisenzeit

Muttenz-Hardhäuslischlag

Um 500 v. Chr. bestattete die Elite ihre Toten unter grossen Grabhügeln. Der künstliche Hügel, der schon um 600 v. Chr. angelegt worden war, diente während Jahrzehnten als Begräbnisplatz und barg elf Nachbestattungen. Er ist heute noch im Gelände sichtbar.

Schafe auf einer Weide mit Menschen auf einem Hügel, die dort eine verstorbene Person bestatten.
Grabhügel von Muttenz-Hardhäuslischlag, 6. Jh. v. Chr.
© bunterhund Illustration, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

Basel, 900 v. Chr., Bronzezeit

Basel-Martinskirchsporn

Die erste befestigte Siedlung Basels befand sich auf dem Martinskirchsporn. Die natürliche Lage bot Schutz gegen Osten, Westen und Norden, im Süden sicherten zwei Gräben und ein Wall mit Palisade den Ort. Von hier aus liessen sich die wichtigen Handelswege kontrollieren, auf welchen unter anderem wertvolle Bronzeobjekte aus weit entfernten Gebieten transportiert wurden.

Illustration eines bronzezeitlichen Kriegers auf dem Münsterhügel mit Blick auf den Rhein.
Spätbronzezeitliche Siedlung auf dem Münsterhügel, um 900 v. Chr.
© bunterhund Illustration, Quelle: Digitale Archäologie, Freiburg i. Br., ABBS

Riehen, 3900 v. Chr., Jungsteinzeit

Riehen-Bischoffhöhe/Oberfeld

Mit der Neolithisierung kam die Landwirtschaft aus Südwestasien nach Europa. Auch an den Lösshängen von Riehen oder auf dem Bruderholz dürften Tiere geweidet haben.

Um 3900 v. Chr. errichteten jungsteinzeitliche Bauern ihr Dorf auf einem Geländerücken am Rand eines Schwarzwald-Ausläufers. Sie bauten Getreide auf kleinen Äckern an und trieben ihr Vieh in die nahen Eichenmischwälder zur Weide. Sammelpflanzen, Jagdtiere und Fische bereicherten den Speiseplan.

Riehen-Bischoffhöhe


Muttenz, 7500 v. Chr., Mittelsteinzeit

Muttenz-Rütihard

Um 7500 v. Chr. lebten die Menschen als Jäger und Sammler in saisonalen Lagern. Diese dienten ihnen beispielsweise als Basis für die Hirschjagd in den immer dichter werdenden Wäldern. Die warmen Sommer brachten Nahrung im Überfluss, die kalten Winter erforderten das Anlegen von ausreichenden Vorräten.

Steinzeitszene mit drei Menschen beim Feuer vor einem Zelt im Schnee.
Mesolithisches Jagdlager bei Muttenz-Rütihard, 7500 v. Chr.
© bunterhund Illustration, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

Riehen, 46 000 v. Chr., Altsteinzeit

Riehen-Ausserberg

Um 46 000 v. Chr. herrschten hier ähnliche Umweltbedingungen wie heute in Alaska. Höhlenhyänen, Mammute, Riesenhirsche und grosse Wildtierherden durchstreiften die Landschaft am mäandrierenden Rhein. Neandertaler machten Jagd auf diese Tiere.

Illustration eines prähistorischen Mannes mit einem Kind auf seinen Schultern in einer Landschaft.
Landschaft bei Riehen-Ausserberg mit deren Bewohner:innen, 46 000 v. Chr.
© bunterhund Illustration, Quelle: Digitale Archäologie, Freiburg i. Br., ABBS

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