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Basel, 100 v. Chr.: Keltische Siedlung bei der alten Gasfabrik

Hier liegt eine der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten der spätkeltischen Epoche: Basel-Gasfabrik. Durch drei sogenannte Archaeoskope, futuristisch anmutende Fernrohre, erhalten Spazierende Einblicke in die keltische Vergangenheit.

Kind schaut durch eine Art Fernrohr, ein sogenanntes Archaeoskop.
Die Archaeoskope befinden sich am Elsässerrheinweg.
© Philippe Saurbeck, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

Die Informationsstelle

Vor 2100 Jahren befand sich auf der linken Rheinseite, unmittelbar unterhalb der heutigen Dreirosenbrücke, eine grosse keltische Siedlung: Basel-Gasfabrik. Sie war ein Zentrum für hochwertiges Handwerk und florierenden Fernhandel und die erste Siedlung auf Kantonsgebiet mit städtischer Funktion. Flächenmässig entsprach sie fast dem Campus der Novartis.

Die Häuser und Werkstätten waren aus Holz und Lehm gebaut. Sie standen auf grosszügigen Parzellen mit Gärten und Gruben, die als Getreidesilos dienten. Die Funde aus der Siedlung zeugen vom Wohlstand der keltischen Bevölkerung und von regen Handelskontakten in den Mittelmeerraum. Ein Geldsystem mit Gold-, Silber- und Buntmetallmünzen lehnte sich an mediterrane Vorbilder an. Unzählige Amphorenfragmente belegen, dass in grossen Mengen Wein aus Mittelitalien importiert wurde. In der Siedlung arbeiteten hoch qualifizierte Handwerker, u. a. Töpfer, die feine, reich verzierte Keramik herstellten und ihre Ware in raffiniert konstruierten Öfen brannten.

Zwei Gräberfelder sowie Bestattungen innerhalb der Siedlung zeugen von den komplexen Totenritualen der Kelten.

Die Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt hat hier seit 1988 grossflächige Rettungsgrabungen durchgeführt und mit modernsten Methoden Funde geborgen und untersucht. Isotopenanalysen belegen, dass sich vor 2100 Jahren Menschen aus dem Rheintal, Jura, Schwarzwald und den Vogesen in dieser Zentralsiedlung niederliessen.

Die ersten Entdeckungen machte man 1911, als das Areal industriell intensiv genutzt und die «alte Gasfabrik» gebaut wurde. Grosse Bauvorhaben der Pharma-Industrie führten in den letzten Jahren immer wieder zu aufsehenerregenden Funden.

Durch drei sogenannte Archaeoskope, futuristisch anmutende Fernrohre, erhalten Spaziergänger heute Einblicke in die keltische Vergangenheit.


Zugang:

Die Infostelle ist jederzeit zugänglich.

Mehr Informationen zur Fundstelle

basel-gasfabrik.ch

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