Wettbewerb Archäologische Informationsstelle «Basel, 80 v. Chr.: Murus Gallicus – Der Keltenwall», Umgestaltung
Anonymer Projektwettbewerb im Einladungsverfahren
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Vor 2100 Jahren entstand auf dem Münsterhügel eine spätkeltische Siedlung, die mit einem Wall – von Caesar als «Murus Gallicus» beschrieben – und einem breiten Graben befestigt war. Im Untergrund des Pausenplatzes der seit 2020 wieder als Schule genutzten Primarschule Rittergasse liegen die Überreste dieser spätkeltischen Wehranlage. Seit 1993 ist der unter Bundesschutz stehende «Murus Gallicus» unter grossen Glaspyramiden im Rahmen einer archäologischen Informationsstelle einsehbar. Die Glaspyramiden auf dem Pausenplatz wurden aufgrund der fehlenden Absturzsicherung und dem damit verbunden Sicherheitsrisiko für die Schulkinder eingezäunt. Der Besuch der Informationsstelle bei laufendem Schulbetrieb war kaum noch möglich und Gruppenführungen wurden eingestellt.
Der Schulbetrieb, die Sicherheitsanforderungen an den Pausenplatz und die gleichzeitige touristische Nutzung erforderten eine Umgestaltung der Informationsstelle. Für die Neugestaltung wurde 2020 ein Wettbewerb durchgeführt, den das Team LOST Architekten GmbH, Basel und Studio MC, Darmstadt (Szenografie) mit dem Projekt «ORBIS ALIUS» für sich entscheiden konnte. Unter der Federführung von LOST Architekten wurde das Siegerprojekt, das von denkmalgeschützten und inventarisierten Bauten umgeben ist, in Begleitung der Denkmalpflege und unter Einbezug des Erziehungsdepartement mit dem Ziel der Vereinigung der archäologischen Wissensvermittlung und der schulischen Nutzung des Areals überarbeitet.
Das Siegerprojekt überzeugt mit einem unterirdischen Besucherraum auf der Ebene der Ausgrabungen. Ohne grosse technische Installation können die archäologischen Befunde atmosphärisch inszeniert, erklärt und aus unmittelbarer Nähe betrachtet werden. Oberirdisch zeigen drei Baukörper die Höhe oder den Verlauf der damaligen Verteidigungsmauer ohne den Pausenhof stark zu tangieren. Grosse Glasscheiben ermöglichen die Einsicht auf die Fundstellen. Die unterschiedlichen Besuchergruppen werden berücksichtigt und klar getrennt und Führungen können mit diesem Angebot attraktiv gestaltet werden. Der Besucherraum wird für die Öffentlichkeit täglich von 8-18 Uhr frei zugänglich sein, auch in den Schulferien sowie an Sonn- und Feiertagen.
Die Umgestaltung wird frühestens im 3. Quartal 2025 beginnen können. Die Bauzeit wird rund 14 Monate betragen. Der Pausenplatz wird währenddessen eingeschränkt weiterhin verfügbar sein und die lärmintensiven Bauarbeiten möglichst in den Schulferien ausgeführt.
Termin | Beschrieb |
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Juli 2020 | Wettbewerbsentscheid |
2021 | Ratschlag |