Best-Practice-Liste Baulärm
Die Baulärmrichtlinie gibt zahlreiche Massnahmen vor, ohne die Umsetzung im Detail zu erläutern. Hier finden Sie eine praxisnahe Übersicht über mögliche Massnahmen zum Lärmschutz beim Bauen. Setzen Sie die Massnahmen um, besteht die Möglichkeit, in Absprache mit der Abteilung Lärmschutz die Arbeitszeiten zu verlängern. Sie können die Liste nach Arbeitsvorgängen während der Abbruch-, Tiefbau- und Baumeisterphase filtern. Allgemeine Tipps erscheinen immer. Bitte melden Sie sich, wenn Sie effektive Lärmschutzmassnahmen treffen, die hier noch nicht aufgeführt sind. Wir nehmen sie gerne auf.
58 Resultate
Kleine Betonier-Etappen (max. 4 h)
Einbau vorgefertigter Elemente (Stützen, Treppen, Wände etc.)
Einsatz eines Abrissroboters. Funkferngesteuerter Abbruchroboter. Abgasfrei und geräuscharm durch elektro-hydraulischen Antrieb. Mit Beisszange (oder Hydraulikhammer).
Einsatz von Hybridmaschinen, v.a. Hybridbagger (elektrischer Antriebsmotor und Dieselmotor). Auch von Vorteil hinsichtlich des CO2-Ausstosses.
Bild: © Aregger AG
Moderner Maschinenpark. Aktuell sind dies Maschinen der EU-Stufe IV (für Maschinen > 56 kW) und V (ohne Leistungsbeschränkung, Zulassung ab 2019). Bei leistungsstarken Maschinen liegt der Schallleistungspegel rund 5 dB unter den Vorgaben der MLV.
Zwingend bei Baustellen der Massnahmenstufe C (als Alternative zu «Blauer Engel»-Maschinen).Wo möglich, Einsatz elektrisch betriebener Maschinen (v.a. für weitgehend stationäre Maschinen). Vereinzelt sind mobile Geräte bereits mit Batterie und kabellos erhältlich.
Geräuscharme, gut gewartete Bauaufzüge
Schallgedämmter Mischer
Verwendung eines elektrisch betriebenen Flügelglätters
Anlieferung von Grossgeräten in den frühen Morgenstunden, sodass sie während der normalen Arbeitszeiten aufgebaut werden können.
Schulung / Instruktion des Baustellenpersonals über die umzusetzenden Massnahmen (z.B. durch die Umweltbauleitung für Lärm oder eine Fachperson für Lärm), Wiederholungen bei Firmen- oder Personalwechsel
Rückfahrkamera statt Signal
Abtransport der Materialien über internen Lift oder Hebebühnen, auf die Mulden abgestellt werden können.
- Lüftung für Asbestsanierung möglichst auf lärmunempfindlicher Seite.
- Bei Bedarf abschirmen.
Bei hohen Emissionen lokale Abschirmung, z.B. mittels Schallschutzvorhang oder dreiseitige Einhausung
Schneiden der Wände und Sanierung im Werkhof des Unternehmers oder Recyclingbetrieb.
Einsatz eines Spiderjets. Nur für glatte Flächen ohne Mauervorsprünge geeignet!
Geräuschgeminderte Sägeblätter (Reduktion zwischen 6 und 12 dB)
Diamantsägeblätter (z.B. Super silent Sägeblatt, bis 20 dB Reduktion oder NoNoise-System-Sägeblatt)Einsatz von Hebeisen anstelle von Metallhammer. Grundsätzlich möglich. Hat sich auf Baustellen noch nicht durchgesetzt
Geräuschgeminderte Diamanttrennscheiben für die Steinbearbeitung (Sandwichblatt mit Dämpfungsfolie)
Aktuell Einsatz von Euro5- und Euro6-Fahrzeugen
Schneiden des Belags und Abheben des Schnittgutes mittels Bagger
Bei hämmernden Tätigkeiten Holz unterlegen. Einsatz Gummihammer prüfen (nur wirkungsvoll, wenn nicht viel häufiger als mit Metallhammer geschlagen werden muss).
Der Umgang mit Gerüststangen ist lärmintensiv, wenn die Stangen aneinandergeschlagen werden. Durch einen sorgfältigen Umgang, z.B. legen statt werfen, kann störender Lärm vermieden werden.
Vorwiegend Schraub- oder Modulknotenverbindung statt Steckverbindungen
Kiesablad mit Abschiebewagen (aktuell nur wenige Abschiebewagen in der Region Basel verfügbar)
Kiesablad über Dumper mit Plastikauskleidung / -wanne auf der Ladefläche
Zwei verschiedene Verfahren: Vakuumpumpe oder Ventilatorpumpe
Vakuumpumpen haben einen Schallleistungspegel von ca. 105 dB(A). Bei den Vakuumpumpen sind Modelle mit Schalldämpfer erhältlich (z.B. Firma Koks).
Die meisten Saugwagen werden mit Ventilatoren betrieben (z.B. Fa. Erne, Ernefant). Hier ist das Motorengeräusch des LKW entscheidend. Es liegt bei ca. 95 dB(A).
Problematisch ist nicht nur das Motoren- und Pumpen-Geräusch, sondern das Prasseln des Kieses im Rohr. Bei nicht scharfkantigen Saug-Materialien können gummierte Metall-Rohre oder Plastikrohre eingesetzt werden. Bei scharfkantigen Materialien ist der Verschleiss sehr hoch. Vollständig geschlossene Saugleitungen arbeiten geräuschärmer. Allenfalls kann der Saugbereich abgeschirmt werden.
Aushubmaterial möglichst tief auf der Ladefläche des LKW ablegen (betrifft vor allem die ersten Schaufeln)
Chemisches Sprengen mittels Betonamit (Expansivzement)
Es handelt sich hierbei um quellfähiges Material, das in Löcher in den Beton oder Fels gefüllt wird, und durch Aufquellen das Gestein zerkleinert. Das Bohrraster muss relativ eng gesetzt werden.Explosives Sprengen. Einsatz bei dicken und stark armierten Fundamenten, wo Betonamit nicht mehr verwendet werden kann. Auch für den Abbau von Fels geeignet.
Einsatz von Sprengmatten zur Reduktion der Emissionen.
Erschütterungen beachten! Daher sollte mit kleinen Sprengladungen in möglichst grosser Distanz zu empfindlichen Nutzungen begonnen und sich an Erschütterungsgrenzwerte und Sprengladungen herangetastet werden.
Schneiden statt Spitzen
Evtl. Hochdruckwasser statt SpitzenHydraulisches Sprengen durch hydraulisch erzeugten Druck
Bohren der Löcher im Schneckenbohrverfahren (kein Hammerbohrverfahren)
Umsichtige Entsorgung der Abfälle in Mulden
Einsatz eines akkubetriebenen Großdrehbohrgeräts (z.B. LB 16 „unplugged“ der Fa. Liebherr): sehr leise, bislang jedoch nur wenige Geräte verfügbar.
Bohrverfahren mit schallgedämmter Kellystange, z.B. Bauer Bohrgeräte
(Schalldämmung muss als Option dazubestellt werden).Gerät mit Doppelkopf-Einsatz, z.B. Liebherr (bis Bohrdurchmesser 900 mm)
siehe Video auf YouTube
Vorteil: nahezu kein Ausschlagen des Gestänges erforderlich.
Bild: © Implenia Schweiz AG / Spezialtiefbau
Planung der notwendigen Massnahmen im Rahmen der Ausarbeitung des Bauprojektes und Darlegung der Ergebnisse in einem Baulärmkonzept. Die Schwellenwerte für die Erstellung eines Baulärmkonzeptes bedürfen einer Einzelfallprüfung, je nach Lärmempfindlichkeitsstufe, in der sich das Bauvorhaben befindet und nach Umfang und Art der Bautätigkeiten. Nehmen Sie dazu rechtzeitig vor Baueingabe Kontakt mit dem Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt auf.
Plastikeinlage beim Rammschuh
Plastikeinlage bei der Rammführung
Gummieinlage beim Kettenzug
Bild: © Birchmeier AG
Teleskopierbarer Schallschutz. Ein teleskopierbarer Vorhang aus schallabsorbierenden Elementen reduziert Lärmemissionen in der Arbeitsrichtung. Der Schallschutz umschliesst Vibrohammer und die Profile und wird am Mäkler angebracht. Der Vorhang zieht sich mit dem tieferen Einbringen der Spundbohle sukzessive zurück, sodass die Lärmreduktion jeweils auf der ganzen Länge des Profils wirksam ist. Reduktion der Lärmemissionen bis 18 dB.
Bislang wenig Geräte (Firmen Grund- und Tiefbau AG und Birchmeier AG) verfügbar, geeignet für langandauernde Spundarbeiten und sensible Nachbarschaft.
Bild: © Birchmeier AG
Vorbohren resp. Auflockerungsbohrungen. Allenfalls Verfüllung der Hohlräume mit Sand.
Einzeln vibrierte und gezogene Bohlen anstelle von doppelten Bohlen (verhindert das Schlagen der Spundwandschlösser).
Frequenzen überwachen und anpassen.
Einhausung oder dreiseitige Abschirmung
Feucht halten der Raupen
- Möglichst später Ausbau der Fenster
- Bei schlecht dämmenden Fenstern Matten vorhängen
- Terminplan entsprechend gestalten
Konventionell:
Einsatz eines Baggers mit Beisszange («Abknabbern»)
Vorteil: rascher Rückbau, kurze LärmbelastungFloor to Floor:
Einsatz von Kleinbaggern, die auf den jeweiligen Geschossen stehen. Vorteil: Sofern die Aussenwände spät abgetragen werden, sind die Tätigkeiten gut abgeschirmt
Nachteil: Zeitdauer, Statik
Mobile Lärmschutzwände:
Abschirmen der Baustelle mit mobilen Lärmschutzwänden mit einem bewerteten Schalldämmass R’w von min. 20 dB; Anordnung der Wände möglichst nah an der Lärmquelle. Wird damit die Sicht aus der Nachbarschaft auf die Quelle unterbrochen, wirkt die Massnahme lärmreduzierend.