Dengue, Chikungunya und Zika
Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren sind Krankheitserreger, die vor allem in den (Sub-)Tropen vorkommen. Sie werden von Stechmücken, wie zum Beispiel der Asiatischen Tigermücke, übertragen. Eine Infektion mit diesen Erregern kann zu grippeartigen Beschwerden wie Fieber, Kopf-, Glieder- und Gelenkschmerzen sowie Hautausschlag führen. Häufig löst eine Infektion jedoch keinerlei Beschwerden aus. In seltenen Fällen kommt es zu schwerwiegenden Erkrankungen, die Langzeitfolgen mit sich bringen können.
Übertragung
Die Mücke als Krankheitsüberträgerin
Dengue, Chikungunya und Zika sind Krankheiten, die durch Viren ausgelöst werden. Übertragen werden die Krankheiten durch Stechmücken, zum Beispiel durch die Asiatische Tigermücke.
Diese Krankheiten kommen vor allem in den (Sub-)Tropen vor. Die Asiatische Tigermücke kommt ursprünglich aus Südostasien. Sie ist anpassungsfähig und breitet sich weltweit immer mehr aus. Auch in Europa. So kommt es auch in Europa hin und wieder zu Krankheits-Übertragungen. Zum Beispiel in Frankreich, Italien und Spanien. Auslöser der Ausbrüche sind Personen, die sich im Ausland angesteckt haben. Zuhause angekommen werden sie von Asiatischen Tigermücken gestochen, welche die Krankheit aufnehmen und an andere Personen weitergeben.
- Informationen zum Thema Stechmücken und Krankheiten in Europa – ECDC
Das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (European Centre for Disease Prevention and Control, ECDC) ist eine öffentliche Gesundheitsorganisation der Europäischen Union (EU).
- Healthy Travel
Die Webseite Healthy Travel wird von der Schweizerischen Fachgesellschaft für Tropen- und Reisemedizin betrieben. Sie bietet vielseitige Informationen zum Thema Reisen und Gesundheit.
Situation in der Schweiz
Auch in der Schweiz gibt es immer mehr Asiatische Tigermücken. Unter anderem sind Basel und das Tessin stark betroffen. Die Asiatische Tigermücke ist vor allem in den warmen Monaten aktiv. Dies sind in der Schweiz in der Regel die Monate Mai bis Oktober.
Die Krankheiten kommen in der Schweiz bisher nur bei Reiserückehrenden aus (sub-)tropischen Regionen vor.
Nach einer Ansteckung im Ausland treten oft keine Beschwerden auf. Dennoch kann die Tigermücke in der Schweiz die Viren aufnehmen und andere Personen anstecken. Bei einer lokalen Übertragung, also einer Übertragung in der Schweiz, spricht man von einer «autochtonen» Übertragung. Das Risiko einer Übertragung hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel vom Verhalten der Menschen, dem Wetter und der Mückendichte.
Um lokale Übertragungen zu vermeiden, ist ein guter Mückenschutz nicht nur während, sondern auch in den ersten 14 Tagen nach der Reise wichtig.
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- Asiatische Tigermücke – Kanton Basel-Stadt
Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt ist für die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke auf öffentlichem Grund zuständig. Es bietet viele Informationen für die Bevölkerung rund um das Thema Tigermücken-Bekämpfung.
- Asiatische Tigermücke – Swiss TPH
Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) ist im Kanton Basel-Stadt sowie anderen Kantonen für die Beobachtung der Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke zuständig.
- Schweizerisches Mückennetzwerk
Das Schweizerische Mückennetzwerk wurde vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) eingerichtet, um die Mückenüberwachung und Bekämpfung Schweizweit zu koordinieren.
Keine Blutspende nach Reisen
Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren können auch über Blut- und Organspenden weitergegeben werden. Um das zu verhindern, dürfen Personen, die im Ausland reisen waren, für eine bestimmte Zeit nach der Rückkehr kein Blut und keine Organe spenden.
Symptome
Fieber, Hautausschlag und Gelenkschmerzen
Viele Dengue-, Chikungunya- und Zika-Erkrankungen verlaufen ohne Symptome. Falls Beschwerden auftreten, sind diese häufig ähnlich wie bei einer Grippe.
Trifft folgendes auf Sie zu?
-
Sie haben Fieber, Hautausschlag (kann auch aussehen wie Sonnenbrand) und/oder starke Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen
und
Sie sind in den letzten 14 Tagen von einer Reise aus (sub-)tropischen Ländern zurückgekehrt
oder
- Sie sind in den letzten 14 Tagen von einer Reise aus einem europäischen Land zurückgekehrt, in dem momentan ein Ausbruch von Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Erkrankungen stattfindet
Dann sollten Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt oder das Zentrum für Tropen- und Reisemedizin des Schweizerischen Tropen- und Public Health Instituts (Swiss TPH) kontaktieren.
Malaria nicht vergessen
Bitten denken Sie neben Dengue-, Chikungunya- und Zika-Infektionen auch an Malaria-Infektionen. Bis zu 1 Jahr nach Rückkehr aus einem Malariagebiet soll bei jedem Fieber eine Malaria-Infektion abgeklärt werden. Dies gilt, wenn die Körpertemperatur über 37,5 °C liegt und das Fieber mehr als 24 Stunden anhält.
Wie kann ich mich schützen
Mückenschutz für Haut und Kleider
Um sich vor Krankheiten zu schützen, die von Stechmücken übertragen werden, ist Mückenschutz das einfachste Mittel.
Der Mückenschutz ist während des Reisens wichtig, um sich vor Krankheiten zu schützen. Von Mai bis Oktober sollte auch nach Rückkehr in die Schweiz, während 14 Tage konsequenter Mückenschutz verwendet werden. Dies, damit die Asiatischen Tigermücken aus Basel keine Viren aufnehmen und verbreiten. Auch Personen ohne Beschwerden können Viren in sich tragen und an Stechmücken weitergeben.
Weitere Informationen zum Thema Mückenschutz
- Reisen und Mücken: So schützen Sie sich vor Krankheiten
Auf der Webseite des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) finden Sie eine kurze Übersicht zu Schutzmassnahmen, Übertragungswegen, den Krankheiten und der Risikosituation in der Schweiz.
- Merkblatt für Reisende (Startet einen Download)
Das Merkblatt bietet Informationen, die sie vor, während und nach einer Reise beachten sollten.
- Poster - Einreise in die Schweiz
Das Poster zur Einreise des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gibt kurze Informationen, was Sie beachten sollten, wenn Sie aus einem Endemiegebiet in die Schweiz zurückkehren.
- Poster - Ausreise aus der Schweiz
Das Poster zur Ausreise des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gibt kurze Informationen, was Sie beachten sollten, wenn Sie in ein Endemiegebiet reisen.
Impfung
Momentan gibt es in der Schweiz keine Impfung gegen das Chikungunya- oder Zika-Virus.
Die Impfung Qdenga gegen das Dengue-Virus wurde im August 2024 von Swissmedic zugelassen. Das Eidgenössische Expertenkomittee für Reisemedizin (EKRM) empfiehlt die Impfung nur für Reisende, bei denen Hinweise auf eine frühere Dengue-Infektion vorliegen. Lassen Sie sich durch eine Spezialistin oder einen Spezialisten für Tropen- und Reisemedizin beraten.
Therapie
Symptombehandlung - kein Aspirin bei Dengue
Bei einer Infektion mit Dengue, Chikungunya oder Zika richtet sich die Therapie nach Art der Beschwerden. Gegen Fieber oder Schmerzen hilft zum Beispiel Paracetamol. Nehmen Sie bei einer Dengue-Infektion kein Aspirin. Aspirin stört die Blutgerinnung, was bei Dengue-Fieber zu Komplikationen führen kann. Besprechen Sie die Therapie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt. Nehmen Sie Kontakt auf, wenn Ihre Beschwerden schlimmer werden.
Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf
Die meisten Personen mit einem Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Virus werden nach ein paar Tagen von selber wieder gesund. In seltenen Fällen kann es jedoch auch zu schweren Verläufen kommen.
Zweitinfektion mit Dengue
Kommt es zu einer Zweitinfektion mit Dengue, besteht im Vergleich zu einer Erstinfektion ein erhöhtes Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln.
Zika und Schwangerschaft
Das Zika-Virus lässt sich auch beim Geschlechtsverkehr übertragen. Bei Schwangeren kann eine Zika-Infektion zu schweren Fehlbildungen des ungeborenen Kindes führen. Nach einer Reise in ein Zika-Gebiet wird Frauen und Männern empfohlen während mindestens 2 bis 3 Monaten auf ungeschützten Geschlechtsverkehr zu verzichten.
Informationen für Fachpersonen
Meldepflicht
Dengue-, Chikungunya- und Zika-Infektionen gehört zu den meldepflichtigen Erkrankungen und müssen von der Ärztin oder dem Arzt gemeldet werden.
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Frist: Der Befund sollte spätestens innerhalb von 24 Stunden per E-Mail an die entsprechenden Adressaten eingereicht werden. Die Adressaten sind auf den Befunden deklariert.
Sollten Sie Fälle ohne positive Reiseanamnese entdecken, bitten wir um zeitnahe telefonische Meldung.
- Name Meldeformulare:
- «Chikungunya – Meldung zum klinischen Befund»
- «Dengue-Fieber – Meldung zum klinischen Befund»
- «Zika – Meldung zum klinischen Befund»
Kontakt
Kantonsärztlicher Dienst
- Meldepflichtige Infektionskrankheiten – Bundesamt für Gesundheit BAG
Was, wann, wem, wie und durch wen melden. Informationen und Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit BAG zu meldepflichtigen Krankheiten.
- Meldepflichtige Infektionskrankheiten – Kanton Basel-Stadt
Eine kurze Übersicht zum Meldewesen meldepflichtiger Infektionskrankheiten.
- Dengue-Impfung – Healthy Travel
Auf der Webseite von HealthyTravel finden Sie Informationsmaterial zur Dengue-Impfung für Laien und Fachpersonen inkl. Statement des Expertenkomittees für Reisemedizin (EKRM).
Begriffserklärungen
Hier finden Sie kurze Erklärungen zu den häufigsten Fachbegriffen zum Thema Krankheiten, die von Insekten übertragen werden.
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Vektor
Ein Vektor ist ein Organismus, der Krankheitserreger von einem Lebewesen zum nächsten transportiert. Der Vektororganismus wird dabei selber nicht unbedingt krank. Bekannte Vektororganismen sind Gliederfüssler (Arthropoden), wie zum Beispiel Mücken oder Zecken. Der Vektor nimmt den Krankheitserreger von einem infizierten Lebewesen auf, zum Beispiel durch einen Stich oder einen Biss. Beisst oder sticht der Vektor später ein anderes Lebewesen, können die Krankheitserreger weitergegeben werden.
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Arbovirus
Das Wort Arbovirus ist eine Zusammensetzung aus den englischen Wörtern arthropod borne virus. Übersetzt heisst dies wörtlich «von Gliederfüssern (Arthropoden) geborener Virus». Ein Arbovirus ist somit ein Virus, der von Gliederfüssern übertragen wird. Das Dengue- oder Zika-Virus wird durch Mücken übertragen und sind somit Beispiele für Arboviren.
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Arbovirose
Mit einer Arbovirose wird die Krankheit bezeichnet, welche durch einen Arbovirus ausgelöst wird. Personen, welche mit dem Dengue-Virus infiziert sind, können an Dengue-Fieber erkranken. Das Dengue-Fieber ist somit ein Beispiel einer Arbovirose.
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Autochthone Übertragung
Von einer autochthonen Krankheitsübertragung spricht man, wenn sich eine Person in der Region mit einer Krankheit angesteckt hat, in der sie lebt, also "vor Ort". Der Hinweis auf eine Ansteckung "vor Ort" betont, dass dieser Krankheitserreger an diesem Ort normalerweise nicht vorkommt und eine Ansteckung somit aussergewöhnlich ist. In der Schweiz kommt Dengue bisher nicht in den Asiatischen Tigermücken vor. Somit sind bisher auch noch keine Ansteckungen mit Dengue in der Schweiz bekannt. Würde sich eine Person in der Schweiz mit Dengue anstecken, würde man daher von einer autochthonen Krankheitsübertragung sprechen.
Weiterführende Links
- Zentrum für Tropen- und Reisemedizin – Swiss TPH
Das Zentrum für Tropen- und Reisemedizin des Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut mit Standort in Basel-Stadt bietet Reise- und Impfberatungen an, sowie Sprechstunden für erkrankte Personen nach einer Reise.
- Healthy Travel
Die Webseite Healthy Travel wird von der Schweizerischen Fachgesellschaft für Tropen- und Reisemedizin betrieben. Sie bietet vielseitige Informationen zum Thema Reisen und Gesundheit.
- Dengue-Virus – Bundesamt für Gesundheit BAG
- Chikungunya-Virus - Bundesamt für Gesundheit BAG
- Zika-Virus - Bundesamt für Gesundheit BAG
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09:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr