Aus ganz Europa und Nordamerika waren im Jahre 1897 Juden dem Ruf Theodor Herzls nach Basel gefolgt: Vom 29. bis 31. August fand im Musiksaal des Stadt-Casinos der erste Zionistenkongress statt. Unter der Leitung von Theodor Herzl verabschiedeten die Delegierten das "Basler Programm", das zu einem wichtigen Dokument für die zionistische Bewegung werden sollte. "In Basel habe ich den Judenstaat gegründet", hielt Theodor Herzl in seinem Tagebuch fest. In Anerkennung der bedeutungsvollen Beziehung zu diesem Wegbereiter hat die Stadt eine Strasse nach Theodor Herzl benannt. Er selbst kehrte oft nach Basel zurück.

Der Regierungsrat will deshalb - wie bereits vor einem Jahr anlässlich der Beantwortung eines parlamentarischen Vorstosses angekündigt - das 100-jährige Jubiläum des ersten Zionistenkongresses in unserer Stadt würdig begehen. Verschiedene Aktivitäten, die im Zusammenhang mit diesem historisch wichtigen Ereignis stehen, sollen im Verlaufe des Jahres 1997 stattfinden. Neben gewissen Festlichkeiten sollen auch die Zusammenhänge und die Bedeutung dieses ersten Zionistenkongresses auf die Weltgeschichte aufgezeigt werden. Neben wissenschaftlichen Symposien und einer Ausstellung besteht auch die Absicht, einen Kulturaustausch zwischen Israel und Basel zu realisieren. Dabei kommt der Stadtgeschichte Basels eine besondere Rolle zu. Nicht nur der erste, sondern auch der letzte Kongress vor der eigentlichen Staatsgründung fand 1946 in Basel statt. Dazwischen wurden weitere acht Zionistenkongresse in unserer Stadt durchgeführt, die zum Teil wichtige Grundsteine des künftigen Staates Israels legten. So wurde 1901 der jüdische Nationalfonds in Basel gegründet, zu dessen Hauptaufgabe die Aufforstung des Landes gehört.

Basels Tradition als Tagungsort geht weit bis ins Mittelalter zurück. Verschiedene bedeutende Kongresse wurden in unserer Stadt abgehalten. Der erste Zionistenkongress von 1897 gehört zu den historisch herausragenden Ereignissen.

Der Regierungsrat hat das Verkehrsbüro mit den Vorbereitungen und der Koordination der Durchführung dieses Jubiläums beauftragt. Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Gesellschaft Israel/Schweiz, der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft der Universität, dem Zionistenverband, der Israelitischen Gemeinde, der Staatskanzlei und weiteren Kreisen, werden die verschiedenen Aktivitäten vorbereitet.