Internationale Zugsreisebillete zum Jugendtarif am Bahnhof SBB Basel
MedienmitteilungRegierungsrat
Beantwortung Kleine Anfrage Marcel Hess LDP -- Der Regierungsrat setzt sich bei den verantwortlichen Behörden der SBB und der SNCF dafür ein dass die heutige Benachteiligung der Basler Bahnkundschaft gegenüber andern beim Bezug von ermässigten Billeten beseitigt wird.
Der Verkauf von Bahnbillets an den Basler Schaltern von SBB und SNCF richtet sich nach einer "Convention" zwischen den Bahngesellschaften Frankreichs und der Schweiz aus dem Jahre 1976. So verkauft die SNCF an ihren Schaltern alle direkten Billete ab Basel in Richtung Frankreich und darüber hinaus (z.B. Benelux-Staaten, Grossbritannien), jedoch nicht in Richtung Schweiz, Deutschland, Italien, Oesterreich, usw. Die SBB dagegen verkaufen an ihren Schaltern alle Bahnbillete Richtung Schweiz, Deutschland, Italien, Oesterreich und darüber hinaus, nicht dagegen ab Basel direkt in Richtung Frankreich und weiter.
Zum Zeitpunkt des Abschlusses der "Convention" galt der Bahnhof SNCF in Basel als ausländischer Bahnhof. Wie ab jedem ausserhalb Frankreichs liegenden Bahnhof war es also auch in Basel möglich, Billete in Richtung Frankreich und darüber hinaus nach den Tarifen im internationalen Reiseverkehr einschliesslich deren Vergünstigungen zu verkaufen. Je nach Ziel kamen somit die Bahnreisenden im Basler Personenbahnhof entweder am SBB- oder am SNCF-Schalter in den Genuss aller europäischen Tarifvergünstigungen.
Inzwischen ist die Verkaufsorganisation der SNCF geändert worden, indem neu auch der Bahnhof SNCF in Basel in den Geltungsbereich der innerfranzösischen Bahnhöfe fällt. Dies hat unter anderem zur Folge, dass seither direkte Billete nach Frankreich in der Regel nur zum vollen Inlandtarif ausgestellt werden und nicht mehr zu internationalen Tarifen samt deren Möglichkeiten für Vergünstigungen. Die SBB darf an ihren Schalter aber nach wie vor aufgrund der geltenden "Cenvention" keine direkten Billete nach Frankreich und weiter verkaufen.
Das Wirtschafts- und Sozialdepartement hat der Generaldirektion der SBB die Situation dargelegt und sie ersucht, raschmöglichst zu einer geeigneten Lösung mit der SNCF zu kommen. Dabei sollte den Bedürfnissen der Bahnkundschaft oberste Priorität eingeräumt werden. In diesem Sinne wird auch vorgeschlagen, im Rahmen einer Neuregelung des Billetverkaufs im Basler Personenbahnhof eine Zusammenlegung der SNCF- und SBB-Schalter zu prüfen. Die Direktion Personenverkehr SBB als verantwortliche Stelle ist derzeit mit den französischen Gesprächspartnern in Verhandlungen, sodass heute noch nichts Konkretes publiziert werden kann.