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Der Regierungsrat legt neuen Ratschlag zum Informatikzentrum vor und wählt René Kilcher zum neuen Leiter der Zentralen Informatikdienste (ZID)

Medienmitteilung

Regierungsrat

Der Regierungsrat legt dem Grossen Rat den überarbeiteten Ratschlag für das neue Informatikzentrum am Steinengraben 51 vor. Die beim ersten Ratschlag vorgetragene Kritik wurde überprüft und das Projekt in den entsprechenden Punkten verbessert. Das Erdbebenrisiko wird aufgefangen indem wichtige Daten in einem Fernlager gesichert werden. Die Serverfläche im neuen Informatikzentrum soll gemeinsam mit dem Universitätsspital Basel genutzt werden und der Brandschutz wird verbessert. Zudem hat der Regierungsrat René Kilcher zum neuen Leiter der ZID gewählt und die kantonale Strategie beim Sourcing von IT-Dienstleistungen festgelegt.

Der Regierungsrat hat am vergangenen Dienstag den überarbeiteten Ratschlag zum neuen Informatikzentrum zuhanden des Grossen Rates verabschiedet. Es ist unbestritten, dass die heutigen Serverräumlichkeiten am Petersgraben 52 den technischen Anforderungen nicht mehr genügen und die auf mehrere Standorte verteilten Mitarbeitenden an einem einzigen Ort zusammen geführt werden sollen. Der Regierungsrat hat die vom Grossen Rat und den externen Experten an seinem ersten Ratschlag geäusserte Kritik aufgenommen und das Projekt in den entsprechenden Punkten verbessert. Die Erdbebensicherheit der kantonalen Daten wird erreicht, indem diese zukünftig in einem Datenfernlager ausserhalb der Basler Erdbebenzone gesichert werden. Die geplante Serverfläche wird beibehalten, diese soll aber gemeinsam mit dem Universitätsspital Basel genutzt werden. Der Brandschutz wird weiter verbessert, indem eine zusätzliche Brandvermeidungsanlage eingebaut wird. Diese Verbesserungsmassnahmen und die aufgelaufene Teuerung führen zu Mehrkosten beim Projekt von 1.1 Mio. Franken respektive 4.2%, welche teilweise durch zusätzliche Mieteinnahmen finanziert werden. Der Regierungsrat hat nochmals den Standort am Steinengraben 51 mit den vorhandenen Alternativen geprüft. Diese Prüfung hat gezeigt, dass der Steinengraben 51 das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist und damit als Standort bestätigt wurde.

René Kilcher (1961) wird per 1. Mai 2010 neuer Leiter der ZID. Er studierte Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaft und Arbeitspsychologie an den Universitäten Basel und Zürich sowie an der ETH Zürich. Zudem schloss er das 2-jährige berufsbegleitende Nachdiplomstudium Umweltlehre an der Universität Zürich ab. René Kilcher verfügt über langjährige Projekt- und Führungserfahrung im IT-Bereich, die er sich in diversen Funktionen in Privatwirtschaft und Verwaltung erwarb. Unter anderem war er Gründer und Geschäftsführer einer international tätigen KMU mit Lösungen für öffentliche Verwaltungen. Für eine eidgenössische Hochschul¬institution baute er die Informatik an drei Standorten neu auf. Seit November 2007 ist René Kilcher bei der Finanzverwaltung Basel-Stadt / Fachstelle für Informatik und Organisation (FIO) mit Schwerpunkt strategische Informatiksteuerung und -einsatz angestellt. In dieser Funktion übernahm er u.a. die Projektleitung bei der Ablösung des File- und Mailsystems und leitete die Task Force für die Überarbeitung des Informatikzentrum-Projekts.

Der Regierungsrat hat zudem seine IT-Strategie im Bereich Sourcing festgelegt. Die kantonale Informatik soll sich dabei auf die Kerngeschäfte der Verwaltung ausrichten. Hingegen sollen Commodities, d.h. branchenunabhängige und standardisierbare Leistungen in der Regel eingekauft werden. Im Einklang mit diesem Strategieentscheid hat das Finanzdepartement entschieden, den Betrieb des neuen File- und Mail-/Kalendersystems per Ausschreibung bei einem externen Partner einzukaufen und nicht mehr selber durch die ZID zu erbringen. Damit können die internen Personalressourcen in Bereichen eingesetzt werden, die einen unmittelbaren Beitrag zur Erbringung eines optimalen Service Public leisten.

Im Bereich Open Source sollen in Zukunft vom Kanton finanzierte Entwicklungen (z.B. Datenmarkt, E Government) unter einem Open Source-Geschäftsmodell und auf der Basis von offenen Standards erfolgen, so dass andere Kantone und Gemeinden diese ohne Kauf von Lizenzen nutzen und den Quellcode weiterentwickeln können. Auf diese Weise werden kantonsübergreifende Synergieeffekte gefördert. Die Zuschlagskriterien bei der Beschaffung werden so überarbeitet, dass die Chancengleichheit zwischen proprietären und OSS-Lösungen gewahrt bleibt. Auf Arbeitsplatzebene wird aufgrund der vielen Abhängigkeiten von Fachanwendungen weiterhin das Betriebssystem MS Windows dominieren. Es wird aber ein Pilotversuch mit 100 Arbeitsplätzen gestartet, welche vollständig auf Linux und Open Source Software umgestellt werden.

Weitere Auskünfte

Dr. Eva Herzog, +41 (0)61 267 95 50 Vorsteherin Finanzdepartement