Die Sekundarschule Sandgruben startet im Sommer 2015 als Erfahrungsschule
MedienmitteilungRegierungsrat
Die Schülerinnen und Schüler der neuen Sekundarschule Sandgruben werden von Beginn weg in altersdurchmischten Klassen und Lernateliers unterrichtet. Der Erziehungsrat begrüsst und unterstützt das Konzept, das die zukünftige Schulleitung der neuen Sekundarschule Sandgruben zugrunde gelegt und in Zusammenarbeit mit interessierten Lehrpersonen ausgearbeitet hat. Das Vorhaben wurde am 17. Juni vom Regierungsrat genehmigt.
Wie an allen Sekundarschulen werden die Schülerinnen und Schüler ihrer Berechtigung entsprechend in eine A-Zug-, E-Zug- oder P-Zug-Klasse eingeteilt. Im Unterschied zu den jahrgangsseparierten Schulen werden am Standort Sandgruben in derselben Klasse Schülerinnen und Schüler des ersten, des zweiten und des dritten Sekundarschuljahres unterrichtet. Eine solche altersgemischte A-Zug-Klasse, eine E-Zug-Klasse und eine P-Zug-Klasse teilen sich ein Lernatelier und arbeiten in diesem zeitweise auch leistungszugdurchmischt zusammen. Wenn im Schuljahr 2017/18 zum ersten Mal alle drei Jahrgänge komplett sind, werden 24 Regel- und drei Spezialangebotsklassen neun Lernateliers bilden. Ob vorzugsweise altersdurchmischt, leistungszugdurchmischt oder atelierübergreifend unterrichtet wird, hängt vom Fach ab.
Trotz dieses innovativen Konzepts ist die Erfahrungsschule Sandgruben gleichwertig mit den neun anderen Sekundarschulen in Basel-Stadt: Die Lehrplanziele sind identisch. Die Einteilung in die Leistungszüge, das Zuteilungsverfahrung der Schülerinnen und Schüler auf die Standorte sowie die Beurteilung erfolgen nach denselben kantonalen Vorgaben. Die Erfahrungsschule Sandgruben hat wie alle Sekundarschulen den Auftrag, die Schülerinnen und Schüler möglichst gut auf den Übertritt in eine weiterführende Schule oder eine Berufsausbildung vorzubereiten.
Das Konzept der Erfahrungsschule Sandgruben wurde von der zukünftigen Schulleitung initiiert und zusammen mit interessierten Lehrpersonen weiterentwickelt. Sie konnten sich dabei auf bestehendes Grundlagenwissen sowie nationale und internationale Erfahrungen stützen. Insbesondere in den Kantonen Aargau, Appenzell, Bern, Luzern, Thurgau und Zürich werden Schulen mit altersdurchmischten Klassen und/oder Lernateliers geführt. Ziel der Lernanlage ist es, mehr Jugendliche zu motivieren und zu einer grösseren Selbstständigkeit zu führen. Das individualisierte Arbeiten in den Lernateliers ermöglicht es, die Schülerinnen und Schüler gezielt in ihren Stärken zu fördern und in ihren Schwächen zu unterstützen. Leistungsstarke Jugendliche können einfacher in den nächsthöheren Leistungszug wechseln oder ein Schuljahr überspringen.
Das Schulentwicklungsprojekt wird von Fachleuten begleitet und intern wie auch extern evaluiert. Es ist vorerst bis Ende des Schuljahrs 2022/23 befristet. Auf Grund der gewonnenen Erfahrungen wird anschliessend entschieden, ob dieses Modell als Variante auch anderen Sekundarschulen in Basel-Stadt offen stehen soll.
Der Standort Sandgruben ist für die Umsetzung dieses Konzepts besonders qualifiziert, weil der Kanton Basel-Stadt dort ein neues Schulhaus baut. Die Bauphase wird im Juli 2016 abgeschlossen sein, sodass der Neubau auf das Schuljahr 2016/17 hin bezogen werden kann.
Der Betrieb der Sekundarschule Sandgruben als Erfahrungsschule führt nicht zu höheren Kosten. Die in den ersten zwei Jahren zusätzlich benötigten Mittel für den Aufbau werden über das Budget für Schulentwicklungsprojekte der Volksschulen abgedeckt.