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ETH-Studie: Basel-Stadt attraktiv für nachhaltigen Mobilitätsstil

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

Ein grosses Forschungsprojekt mit über 200 Beteiligten aus der Basler Bevölkerung der Verwaltung und der ETH Zürich hat die Freizeitmobilität der Basler Stadtbevölkerung untersucht. Die Studie zeigt dass städtisches Leben einen nachhaltigen Lebensstil erlaubt und Basel hierfür beste Voraussetzungen bietet. Grosse Sorge zeigen die Basler und Baslerinnen gegenüber der Trendentwicklung und insbesondere einem möglichen Abbau der Leistungen des öffentlichen Verkehrs. Deutlich wurde dass bei Teilen der Einwohner ein Widerspruch zwischen dem eigenen auto-orientierten Verkehrsverhalten und dem als besonders positiv beurteilten auf den öffentlichen Verkehr ausgerichteten Verhalten besteht.

Basel-Stadt zeigt eine vergleichsweise nachhaltige (Freizeit-)Mobilität mit kürzeren Wegen in der Freizeit und weniger Autos pro Haushalt als der Schweizer Durchschnitt. Grosse Sorgen bereiten den Bewohnern und Bewohnerinnen verschiedener Stadtteile, dass die Infrastruktur und der öffentliche Verkehr in ihren Quartieren weiter abgebaut wird. In Bewertungen verschiedener Lebensstile durch verschiedene Bevölkerungsgruppen schneiden auto-orientierte Lebensstile deutlich schlechter ab als Lebensstile, bei denen in der Freizeit auf das Auto verzichtet wird. Die Resultate zeigen jedoch, dass das eigene Verkehrsverhalten öfters im Widerspruch zu den positiv bewerteten Mobilitätsverhalten steht.

Für Prof. Roland Scholz, Projektverantwortlicher der Fallstudie bei der ETH Zürich, zeigte sich, dass die Freizeitverhalten und Freizeitmobilität mittlerweile zu einer der stärksten Kräfte in der Stadtentwicklung geworden ist. Die steigende Freizeitmobilität führt zu erhöhten Frequenzen im Verkehr und zu Nutzungskonflikten an den Zielorten. Während der Druck auf die Innenstadt als Einkaufs- und Vergnügungszentrum zunimmt, weichen flächenintensive und spezialisierte Angebote an die gut mit dem Auto erschlossene Peripherie aus. Diese Entwicklung gefährdet das in Teilen der städtischen Bevölkerung sichtbare nachhaltige Mobilitätsmuster und führt auch in Basel zu einer grösseren Umweltbelastung durch den Freizeitverkehr.

Maria Lezzi, Leiterin der Hauptabteilung Planung und Projektverantwortliche seitens Kanton, folgert, dass der städtische, nicht auto-orientierte Mobilitätsstil attraktiv bleiben muss. Freizeitmobilität ist zu optimieren, nicht zu verhindern. Es müssen Lebensstile gefördert werden, die weniger auf dem Auto basieren, sondern auf kurzen Wegen, die zu Fuss, mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehrsmittel zurückgelegt werden können. Die Stadt Basel, die schon seit vielen Jahren auf den öffentlichen Verkehr setzt und als Velostadt auftritt, ist attraktiv für nachhaltige Mobilitätsmuster. Die Stadt sollte versuchen für Personen, die sich nach diesen Mustern bewegen, attraktiv zu bleiben.

Die Studie entstand im Rahmen des Novatlantis-Projekts «2000-Watt-Gesellschaft: Pilotregion Basel» in enger Zusammenarbeit von Studierenden und Dozierenden der ETH Zürich und anderen Hochschulen und dem Hochbau- und Planungsamt und weiteren Amtsstellen sowie mit Begleitgruppen aus den Quartieren (Matthäus, Bruderholz, Breite, Altstadt).

Das Buch zur Studie wird heute Abend an einer öffentlichen Veranstaltung offiziell präsentiert. Regierungsrätin Barbara Schneider hält zum Abschluss der Studie fest, dass sie beeindruckt habe, wie viele Menschen sich Gedanken zur Zukunft der Freizeit und Freizeitmobilität in Basel gemacht haben. Sie habe mit Respekt mitverfolgt und gelesen, wie viele Tagebücher, Umfragen, Statistiken und Diskussionen sorgfältig zusammengetragen und ausgewertet wurden. Basel ist eine Fussgänger- und Velostadt, auch in der Freizeit. Will Basel-Stadt Standard und Image einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Stadt halten, braucht es Anstrengungen. Es braucht nicht zuletzt auch ein sorgfältiges Abwägen von politischen (Spar-) Entscheiden. (ca. 3’900 Zeichen)

Weitere Auskünfte

Dr. Maria Lezzi Tel.: 079 745 06 01 Hochbau- und Planungsamt, Hauptabteilung Planung Prof. Dr. Roland W. Scholz Tel.: 01 632 58 91 und 079 422 44 01 ETH Zürich siehe auch: www.fallstudie.ethz.ch

Bau- und Verkehrsdepartement

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