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Positives Ergebnis der Vernehmlassung zur "Vision Dreispitz"

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

Medienmitteilung der Projektpartner -- Die Umsetzung der "Vision Dreispitz" kann nun an die Hand genommen wer-den nachdem die Planungspartner einem Finanzierungsschlüssel für die Pla-nung zugestimmt haben. Dieser Entscheidung vorangegangen ist der Ab-schluss der Vernehmlassung von Verwaltungen Organisationen und der Öf-fentlichkeit welche eine deutliche Befürwortung des geplanten Vorgehens ge-zeigt hat.

In einer gemeinsamen Sitzung haben Exekutivmitglieder von Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Münchenstein und der Christoph Merian Stiftung (CMS) dem Vorgehen der Entwicklungsplanung auf der Basis der "Vision Dreispitz" und der Entwicklungs-konzeption zugestimmt und dazu die Finanzierung der vorbereitenden Arbeiten zur Umsetzung der "Vision Dreispitz" vereinbart. Die öffentliche Hand übernimmt dabei die Planungskoordination sowie hoheitliche Aufgaben. Die externen Planungskosten werden zur Hälfte von der CMS als Grundeigentümerin und zu je einem Viertel durch das Finanzdepartement BS als Baurechtnehmerin und die Gebietskörperschaften getragen.

Dem "Startschuss" der Planung vorangegangen war der Abschluss der Vernehmlas-sung zur "Vision Dreispitz" und zur Entwicklungskonzeption. Diese Studien sind ver-schiedenen Organisationen und der Öffentlichkeit im November 2003 präsentiert worden. Stellungnahmen sind von unterschiedlichster Seite eingegangen, u.a. von Unterbaurechtnehmern, Verbänden, Quartiervereinen, Verkehrs- und Umweltorgani-sationen, Parteien und Privatpersonen.

Die Sichtung der detaillierten Stellungnahmen hat die grundsätzliche Zustimmung einer Entwicklung im Dreispitz gemäss Vision und Konzeption aufgezeigt. Gleichwohl sind viele Verbesserungsvorschläge und Anregungen zum Vorgehen gemacht wor-den, die die verantwortlichen Stellen im Planungsverfahren eingehend prüfen und abwägen werden. Ein breites Meinungsspektrum und teilweise divergierende Vorstel-lungen zeigen jedoch auch die Komplexität der Materie und Ansätze unterschiedli-cher politischer Positionen auf.

Generell wird eine Planung im Dreispitz durch die meisten Eingaben begrüsst. Ins-besondere wird die vorgesehene Transformation aus der Sicht des Gundeldinger-Quartiers gutgeheissen. Demgegenüber wird vor allem von Seiten des Gewerbes eine Unsicherheit in Bezug auf Veränderungen und erhöhten Nutzungsdruck zum Ausdruck gebracht. Aufgabe der Planung ist es, das Potenzial zu bündeln, um es für einen positiven städtebaulichen Wandel zu nutzen und gleichzeitig den Bestand bis zu einem gewissen Grad zu schützen. Dabei sollen die Marktkräfte zum Tragen kommen. Der Planungshorizont ist zudem mit 30 Jahren so weit, dass ohnehin gros-se Veränderungen im Bestand zu erwarten sind. Die Auswirkungen einer ungesteu-erten Entwicklung wären für die bestehenden Nutzungen möglicherweise weit be-trächtlicher als mit planerischen Massnahmen.

Zu den Themen "Wohnen" und "Verkehr" wurde vielfach Stellung genommen: Wohnen Neue Wohnnutzungen in Teilen des Dreispitzareals werden in den Stellungnahmen sehr unterschiedlich bewertet. Die Bandbreite reicht dabei von grosser Skepsis ge-genüber neuem Wohnen bis zu Forderungen nach Erhöhung des Wohnanteils. Das Etablieren von Wohnbereichen innerhalb des Dreispitz’ ist erklärtes Ziel der Entwick-lungsplanung, um die Öffnung des Areals voranzutreiben und dieses besser in die Agglomeration zu integrieren. Die Transformation eines ersten Teilgebietes mit Woh-nen stellt ein wichtiges Initialprojekt für die Gesamtentwicklung dar. Trotz dieser wichtigen Funktion soll das Wohnen aber auch künftig nur einen kleineren Teil der Nutzungen ausmachen und an geeigneten Lagen konzentriert werden, um einer grossflächigen Verdrängung bestehenden Gewerbes entgegen zu wirken. Das Nebeneinander von Nutzungen soll mit entsprechenden Planungsmassnahmen (Be-bauungs- bzw. Quartierpläne) ermöglicht werden.

Verkehr Die Stellungnahmen stehen dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs positiv gegen-über. Allerdings werden die vorgeschlagenen Linienführungen kritisiert, insbesondere die Einbindung in das regionale ÖV-Netz sowie die Trennung der Tramlinien 15/16. Beim Individualverkehr bestehen grosse Befürchtungen bezüglich der Auswirkungen auf die benachbarten Quartiere. Es wird insbesondere mehrmals die Entlastung des Gundeldinger-Quartiers gefordert. Im Rahmen der Entwicklungsplanung werden die Linienführungen des öffentlichen Verkehrs sorgfältig geprüft. Ebenso sind die Aus-wirkungen neuer Nutzungen auf die Belastung von Strassen zu untersuchen und mit der Belastbarkeit des bestehenden Netzes abzustimmen. Daraus werden sich eine Beschränkung der Nutzungen ergeben sowie Vorschläge zur Optimierung des be-stehenden Verkehrsnetzes. Die Nutzungsintensivierung im Dreispitz ist eine langfris-tige Perspektive, so dass ein ausreichender Zeitraum zur Umsetzung von notwendi-gen Massnahmen besteht.

Weiteres Vorgehen Die komplexe Materie und die vielen unterschiedlichen Interessen erfordern vertiefte Untersuchungen in allen Aspekten der Entwicklungskonzeption. Nach einer Prüfung der einzelnen Stellungnahmen ist eine detaillierte Beantwortung aller Eingaben für den Herbst 2004 vorgesehen. Die Planungspartner sind dabei zu Gesprächen mit den Beteiligten während der Planungsphase bereit. Der Einstieg in die Grundlagen-arbeiten stellt eine Strategische Umweltverträglichkeitsprüfung der Entwicklungskon-zeption dar, die die Dimensionierung der "Vision Dreispitz" überprüft. Danach können detaillierte Konzepte zu den Themen Verkehr, Freiraum, Organisation und Finanzie-rung in Angriff genommen werden, für die ein Zeitrahmen von ca. anderthalb Jahren kalkuliert ist. Dem folgen die Vorlagen zur Zonierung und zu Sondernutzungsplänen sowie das gesetzliche Planungsverfahren. Dieses dauert im günstigsten Fall zwei Jahre und wird die Koordination zwischen Basel und Münchenstein sicher stellen.

(ca. 5’900 Zeichen)

Hinweise

In der Beilage finden Sie Hintergrundinformationen zu den Planungen auf dem Drei-spitzareal. Folgendes Bildmaterial kann bei der Dreispitzverwaltung (Tel: 061’335’40’00, logistik@dreispitz.ch) bezogen werden: · Luftbild nördlicher Dreispitz mit Veränderungen der letzten Jahre · Fotografien "Job-Factory" vor und nach dem Umbau

Interessierte können das Buch "Vision Dreispitz" von Herzog & de Meuron im Buch-handel erwerben, es ist im Christoph Merian Verlag erschienen. Die Entwicklungskonzeption (ca. 80 Seiten) kann im Internet unter <www.dreispitz.ch>, Rubrik "Zukunft" heruntergeladen werden.

Bisher veröffentlichte Communiqués anlässlich: · Informationsveranstaltung zur "Vision Dreispitz" vom 13. November 2003 · Informationsveranstaltung zur Entwicklungskonzeption vom 30. Oktober 2002

Hintergründe der Planungen auf dem Dreispitzareal

Situation Dreispitzareal Der Übergang von Basels Süden nach Münchenstein wird durch das Dreispitzareal gebildet, welches sich quer über die baselstädtisch-basellandschaftliche Kantons-grenze erstreckt. Es bildet einen Keil zwischen dem Gundeldinger- und dem Bruder-holzquartier, dem Güterbahnhof, dem Grünraum Brüglingen (Parklandschaft St. Ja-kob) und dem Münchensteiner Wohnquartier Lange Heid.

Das Areal entstand ab 1901 als ‹Öffentlicher Materiallagerplatz› und ist bis in die fünfziger Jahre auf eine Fläche von 50 ha gewachsen. Seit Beginn lag der Nutzungs-schwerpunkt im Bereich Logistikgewerbe (Spedition, Zollfreilager), worauf auch die Benennung der Strassen nach europäischen Städten hinweist: Frankfurt, Wien, Ve-nedig, Barcelona. Heute beherbergt das Areal rund 350 Firmen der unterschiedlichs-ten Branchen. Es befindet sich im Besitz der Christoph Merian Stiftung und wird von der Dreispitzverwaltung, die dem Finanzdepartement Basel-Stadt angegliedert ist, bewirtschaftet.

Die Entwicklungsdynamik des Areals hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt. Ausgelöst durch die Liberalisierung der zulässigen Nutzungen im Jahre 1990, halten immer mehr Dienstleistungsbetriebe Einzug, mit neuen Anforderungen und Ansprü-chen. Angesichts der bevorstehenden Baurechtsverlängerung haben die öffentliche Hand und die Christoph Merian Stiftung diese Entwicklung zum Anlass genommen, die städtebaulichen Potenziale auszuloten, und das Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron mit der Erarbeitung einer städtebaulichen Studie beauftragt.

Städtebauliche Studie (Herzog & de Meuron) Die städtebauliche Studie entwickelt neue planerische Leitideen für das Dreispitzare-al und zeigt in visionären Bildern das enorme Entwicklungspotenzial dieses Gebietes auf. Die Vision dient als Inspirationsquelle und will einen planerischen Prozess an-stossen. Sie nimmt die bestehenden Entwicklungen auf und führt sie einem positiven Strukturwandel zu – mit einer vielfältigen Mischung aus bestehenden Gewerbebe-trieben und neuen Nutzungen wie Dienstleistungen, Wohnen und Kultur.

Das Ziel ist eine Transformation des heutigen, abgeschlossenen und trennend wir-kenden Areals in einen lebendigen und urbanen Agglomerationsteil. Nur so kann er die Kernstadt mit dem Siedlungsband im Birstal verbinden und an gut erschlossener Lage eine zentrale Funktion als integratives, kantonsüberschreitendes Element in der Trinationalen Agglomeration Basel wahrnehmen.

Die Vision reagiert bewusst auf die bestehende Struktur, um sie – ausgehend von den heutigen Nutzungen – schrittweise weiterzuentwickeln. Sie markiert damit den Anfang eines langfristigen Transformationsprozesses über einen Zeitraum von ca. 30 Jahren.

Partnerschaftliche Planung Die Arbeit an der städtebaulichen Vision hat fünf Planungspartner zusammenge-bracht. Von Seiten der Gebietskörperschaften sind dies der Kanton Basel-Stadt (Baudepartement), der Kanton Basel-Landschaft (Bau- und Umweltschutzdirektion) und die Gemeinde Münchenstein, von Seiten der Eigentümer die Christoph Merian Stiftung und, als Baurechtsnehmerin, die Einwohnergemeinde Basel (Finanzdepar-tement). Diese Partnerschaft ist für den Planungsprozess von elementarer Bedeu-tung, um die Vision umzusetzen und für alle Beteiligten einen Mehrwert schaffen zu können.

Entwicklungskonzeption (Ernst Basler + Partner) Als erster Planungsschritt erfolgten eine Untersuchung der Machbarkeit in rechtli-cher, technischer und wirtschaftlicher Hinsicht sowie die Erarbeitung von Lösungsan-sätzen, mit deren Hilfe die Ziele erreicht werden können. Zu diesem Zweck haben die fünf Planungspartner im Sommer 2002 eine Entwicklungskonzeption ausge-schrieben, die vom Ingenieur-, Planungs- und Beratungsunternehmen Ernst Basler + Partner von November 2002 bis April 2003 in Form einer Studie mit Handlungsemp-fehlungen erarbeitet wurde. Die Konzeption zieht das Fazit, dass die Machbarkeit der Vision gegeben ist, jedoch mit begrenzenden Aspekten der Nachhaltigkeit und der Wirtschaftlichkeit. Insbesondere gilt es, die Auswirkungen des Verkehrs, die Bedürf-nisse einer ökologischen und freiräumlichen Vernetzung sowie die Abstimmung mit der wirtschaftlichen Entwicklung zu berücksichtigen.

Umsetzung Die Umsetzung besteht aus einem komplexen Prozess mit verschiedenen Mass-nahmen. Er umfasst einerseits planerische Schritte wie die Erarbeitung von Ver-kehrs- und Umweltkonzepten sowie von städtebaulichen Projektstudien oder die An-passung von bau- und nutzungsrechtlichen Bestimmungen. Andererseits sind orga-nisatorische Schritte zu leisten wie die Institutionalisierung der Zusammenarbeit der Partner, das Marketing, das Flächenmanagement und – als wichtigste Vorausset-zung – die Sicherung der notwendigen Finanzen.

Alle Planungspartner zeigen grosses Interesse an einer intensiven Weiterverfolgung der Transformation. Die Umsetzung soll einerseits durch kurzfristige Initialprojekte angeschoben, andererseits langfristig gesichert werden. Nach einem grundsätzlich positiven Ausgang der Vernehmlassung wird die Entwicklungsplanung in sieben Teilprojekten Städtebau, Zonenplanung/ Recht, Verkehr, Grün-/ Freiraum, Umwelt, Organisation und Finanzierung vertieft bearbeitet. Die Grundlagenarbeiten nehmen voraussichtlich anderthalb, die gesetzlichen Planungsverfahren zwei Jahre Zeit in Anspruch, um die gesetzlichen Grundlagen für die Transformation zu schaffen. Pa-rallel dazu sollen die ersten Infrastrukturprojekte wie die neue S-Bahn-Station sowie erste private Vorhaben realisiert werden.

Weitere Auskünfte

Marc Keller, Informationsbeauftragter Baudepartement Tel.: 061 267 42 51 / 079 352 15 17

Bau- und Verkehrsdepartement

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4051 Basel

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