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Wanzeninvasion

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

Vor ein paar Wochen hat die Stadtgärtnerei zum ersten Mal eine grosse Anzahl Wanzen an einer Linde in der Cécile Ines Loos-Anlage beobachtet. Es handelte sich dabei um eine bis anhin unbekannte Wanzenart. In der Zwischenzeit haben sich diese unappetitlichen jedoch harmlosen Insekten auch an Gebäudefassaden niedergelassen zum grossen Unbehagen der Bewohner.

Seit 2-3 Jahren treten in der Schweiz neue, feuerwanzenähnliche Insekten auf. Vor allem an Lindenstämmen sind sie zur Zeit in Massen anzutreffen. Bei diesem Insekt handelt es sich um Oxycarenus lavaterae, eine Wanzenart aus der Familie der Bodenwanzen. Diese Art stammt aus Südeuropa und kommt dort an Malvengewächsen vor. Oxycarenus lavaterae saugt an grünen Pflanzenorganen, Blätter, unverholzte Triebe, und wurde in der Schweiz am nächsten Verwandten zur Malve, der Linde, festgestellt. Die Einwanderung aus dem Süden erfolgte infolge höherer Temperaturen.

Je nach Temperatur sind mehrere Generationen im Jahr möglich. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Südeuropa werden 3 bis 4 Generationen ausgebildet. Sie kommt punktuell sehr häufig vor, oft nur an einem Baum, während andere Linden kaum Befall aufweisen. Im Herbst und im Frühjahr sammelt sie sich jeweils in Massen an Lindenstämmen. Die meisten Tiere dürften den Winter in den Rindenritzen alter Linden überdauern, die Sterblichkeitsrate ist daher wegen geringen Kälteschutzes hoch. Nymphenstadien weisen einfarbig rote Hinterleibe auf, erwachsene Tiere zeigen die arttypische rot-schwarze Zeichnung an den Flügeldecken, die ähnlich jener der Feuerwanze oder der Zimtwanze ist.

Oxycarenus lavaterae verursacht keine nennenswerten Schäden. Das im Frühling und Herbst massenhafte Sammeln der Tiere an Lindenstämmen verursacht jedoch manchmal Besorgnis bei den betroffenen Baumbesitzern. Das Saugen des Pflanzensaftes der Linden ist für die Bäume aber ungefährlich und auch für Menschen ist dieses Insekt völlig harmlos. Über den Sommer verteilen sich die Tiere wieder, so dass die Konzentration an einzelnen Linden geringer wird. Es wird daher von einer chemischen Bekämpfung grundsätzlich abgeraten. (ca. 2'100 Zeichen)

Weitere Auskünfte

Daniel Oertli Tel. 061 267 67 31 Leiter Grünflächunterhalt, Stadtgärtnerei und Friedhöfe

Bau- und Verkehrsdepartement

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