Der Bereich "Abfall" ist grossen Wandlungen unterworfen. Immer neue Produkte erscheinen auf dem Markt, die früher oder später zu Abfall werden. Auch der techni-sche Fortschritt ist nicht aufzuhalten. So werden immer neue Technologien entwi-ckelt, welche das Recycling von Stoffen ermöglichen, für die es früher nur den Ent-sorgungsweg "Kehrichtverbrennungsanlage" gab. Die Bevölkerung muss über diese Entwicklungen informiert werden, damit sie ihre Abfälle möglichst umweltgerecht entsorgen kann. Mit Abfallkalendern, Merkblättern und Flyern informiert die Verwal-tung jeweils über die neuen Sachverhalte. Prinzipiell hat sie damit auch gute Erfah-rungen gemacht. Teile der Bevölkerung können auf diesem Weg jedoch aus unter-schiedlichen Gründen nicht erreicht werden.

Gerade im städtischen Siedlungsraum, wo sehr viele Personen auf engstem Raum zusammenleben, ist es wichtig, dass jede(r) seine Abfälle umweltgerecht entsorgt. Neu zugezogene Personen - sei es aus anderen Teilen der Schweiz oder aus anderen Ländern - werden von der Nachbarschaft oft kritisch beobachtet. Unsachgemässe Abfallentsorgung kann rasch zu Vorurteilen ganzen Bevölkerungsgruppen gegenüber führen. Für eine rasche Integration der Zugezogenen ist nicht zuletzt auch ein korrekter Umgang mit Abfällen wichtig.

Das Baudepartement und die "Integration Basel" wollen nun mit einem neuen An-satz, Personen ansprechen, die bisher nicht erreicht werden konnten. Hierzu wurde eine Gruppe von 20 Personen, die in den Quartieren oder in anderen Kulturkreisen fest verankert sind, umfassend in den Gebieten "Abfall" und "Kompostieren" ge-schult. Die Palette umfasste die Themen Abfallvermeidung, Recycling, korrektes Be-reitstellen von Abfällen, Littering und alle Aspekte erfolgreichen Kompostierens.

Diese ausgebildeten "Abfalltrainerinnen" und "Abfalltrainer" sollen ihr Wissen nun selbständig weitergeben. Zu diesem Zweck organisieren sie phantasievolle Anlässe und laden Personen aus ihrem Umfeld dazu ein. Den Abfalltrainern wurde bewusst grosse Freiheit bei der Organisation der eigenen Kurse eingeräumt, damit sie den für die jeweilige Zielgruppe am meisten Erfolg versprechenden Ansatz wählen können. Das Baudepartement hat lediglich die zu behandelnden Themen vorgegeben, eine Mindestdauer und eine untere Teilnehmerzahl festgelegt. Zudem wurde gewünscht, dass wichtige Fachausdrücke auch auf Deutsch vermittelt werden. Kurse, die diesen Anforderungen genügen, werden vom Kanton entschädigt.

Personen, die sich in Sachen Abfallentsorgen oder Kompostieren auf den neuesten Stand bringen möchten, können sich beim Amt für Umwelt und Energie, Tel. 061 639 22 22 oder im Internet unter www.erdreich.ch für ein "Gratis-Training" anmelden. Auch Gruppen sind willkommen. Die Kurse werden in den verschiedensten Sprachen angeboten.

Inzwischen haben über 100 Personen von diesem Gratisangebot Gebrauch gemacht und einen von bisher 15 Kursen besucht.

Getragen wird das Projekt von drei Ämtern des Baudepartementes: dem Amt für Umwelt und Energie, der Stadtgärtnerei und dem Tiefbauamt. Auch die "Integration Basel" hat das Projekt unterstützt.

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