Eröffnung der provisorisch erweiterten Zollanlage
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Eröffnung nach nur halbjähriger Bauzeit: Die provisorisch erweiterte Zollanlage (Peza)) vor dem Autobahnzollamt Basel-Weil am Rhein wird heute Donnerstag 16. Juni 2005 dem Verkehr übergeben. Bis zu rund 120 Lastwagen können ab sofort im Bedarfsfall bei drohendem Stau in Fahrtrichtung Süd-Nord auf einer provisorischen Abstellfläche auf dem Areal des ehemaligen Badischen Rangierbahnhofs parkieren. Dadurch wird eine ausgeglichene Auslastung der Gemeinschaftszollanlage möglich und es können gefährliche Situationen mit kilometerlangen Staus insbesondere von Lastwagen auf der Osttangente vermieden werden. Die Rampenbrücke als direkte Abfahrt ab der Autobahn wird anfangs 2006 in Betrieb genommen.
Der Lastwagenstau auf der A2 vor der Gemeinschaftszollanlage Basel-Weil am Rhein soll der Vergangenheit angehören: Die provisorisch erweiterte Zollanlage (Peza) wird bei drohendem Stau, welcher vor allem in den Abendspitzenstunden auftritt, kurzfristig in Betrieb gehen und bis zu 120 Lastwagen auf einer provisorischen Abstellfläche östlich der Grenzbrücke, auf dem Areal des ehemaligen Badischen Rangierbahnhofs, aufnehmen. In Tranchen von fünf bis zehn Fahrzeugen werden die Lastwagen dann durch die von der Basler Polizei beauftragten Verkehrsdienste über Funk zur Zollanlage beziehungsweise zur Zollabfertigung gerufen. Auf diese Weise ist eine ausgeglichene Auslastung der Gemeinschaftszollanlage möglich.
Die Zufahrt zur Peza erfolgt bis Ende 2005 noch provisorisch über die Freiburger- und die Neuhausstrasse. Die Abfahrt von der Abstellfläche auf die Autobahn beziehungsweise zur Zollanlage wird von Anfang an über die Einfahrt Hochbergerstrasse abgewickelt. Ab Januar 2006 wird die Zufahrt auf die Abstellfläche direkt von der Autobahn auf den Warteraum erfolgen – über eine neue, rund 330 Meter lange und sieben Meter breite Beton-Rampenbrücke, welche sich zur Zeit noch im Bau befindet.
Eine hohe Priorität kommt auf dem Peza-Gelände dem Natur- und Gewässerschutz zu. Mit Hilfe von grossen Ersatzflächen werden seltene Tiere und Pflanzen geschont. Ferner wird die Entwässerung derart ausgestaltet, dass es zu keiner Verschmutzung des Bodens kommen kann. Sämtliches Wasser gelangt zuerst über die Kanalisation in einen Ölabscheider.
An der heutigen Eröffnung der Peza wurde deren internationale, nationale, regionale und lokale Bedeutung unterstrichen. Bei diesem Grossprojekt geht es um die Verhinderung von grossen Lastwagenstaus auf der A2, des schweizerischen Teils der Nord-Süd- und Süd-Nord-Autobahn von Hamburg bis Süditalien. Grosse Lastwagenstaus vor der Gemeinschaftszollanlage beeinträchtigen den gesamten Süd-Nord-Verkehr in der Schweiz, im Extremfall auch im Ausland. Die stehenden Lastwagenkolonnen reduzieren die Kapazität der Autobahn für die übrigen Verkehrsteilnehmenden, was in Spitzenzeiten zum Teil auch zum unerwünschten Ausweichen auf die Lokalstrassen führt. Dies muss aber, im Interesse der Wohnquartiere, unbedingt vermieden werden.
Regelmässig reichte bisher das Stauende über den Anschluss Wiese/Schwarzwaldtunnel hinaus. Dies hatte zur Folge, dass die Autobahnverzweigung A2 Nordtangente Richtung Frankreich ebenfalls blockiert war. Es ist bis anhin auch immer wieder vorgekommen, dass der Stau bis in den Schwarzwaldtunnel gereicht und zu Verkehrsbehinderungen quer durch die ganze Stadt Basel bis gegen den Tunnel Schweizerhalle geführt hat.
Diese Stausituationen sind nicht nur für den Verkehrsfluss ein grosses Problem, sondern stellen auch ein beträchtliches Sicherheitsrisiko dar. Glücklicherweise mussten bis anhin wegen dieser Staus keine grösseren Unfälle verzeichnet werden. Dies im Gegensatz zur deutschen Seite, wo es bereits zu mehreren tödlichen Auffahrunfällen gekommen ist.
Mit einem ersten Massnahmenpaket war bereits im Jahre 2002 auf der Grenzbrücke vor dem Zoll eine neue Fahrstreifenaufteilung vorgenommen worden. Auf der linken Seite können seither einspurig Personenwagen und Busse passieren, auf dem Mittelstreifen gelangen Lastwagen ohne Fracht zum Zoll und in der rechten Spur diejenigen mit zollpflichtiger Ware. Aufgrund dieser Neuerung hat sich aber nur eine geringfügige Verbesserung der Stausituation ergeben. Grundsätzlich wird an diesem Verkehrsregime nichts geändert, aber die provisorische Erweiterung der Zollanlage mit einem Warteraum für gegen 120 Lastwagen im Bedarfsfall unterstützt dieses wirkungsvoll.
Die Peza ist eine provisorische Anlage, weil sie eine Zwischennutzung darstellt für eine durch die SBB Cargo geplante multifunktionale Betriebsanlage. Die SBB Cargo wird die Lastwagen-Abstellplätze voraussichtlich ab dem Jahre 2008 übernehmen und für ihre Zwecke weiterverwenden. Sie wird in dieser Anlage Container des internationalen Transitverkehrs und Güter auch für den Wirtschaftsraum Nordwestschweiz abfertigen. Dimensionierung und Standort der Anlage sind auf diesen zukünftigen Zweck ausgerichtet. Zudem wird mit der gewählten Anordnung der Ausfahrtsrampe ab der A2 einem geplanten Nationalstrassenanschluss Rheinhafen Rechnung getragen.
Die Peza kostet rund 20 Mio. Franken und wird vollständig durch den Bund über die LSVA finanziert.
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