Das Konzept für die Birken und Robinienpflanzung vor dem vom Architekturbüro Herzog & de Meuron neu erbauten Geschäftshaus Elsässertor gründet auf zwei Gestaltungsmomenten. Eines ist der spezifische Ort des Projektes, eine ehemalige Gleisanlage in unmittelbarer Nachbarschaft zum französischen Bahnhof in Basel. Zur Viaduktstrasse hin findet sich vor dem Gebäude ein langgestreckter städtischer Vorplatz, kaum mehr als ein grosszügiges Trottoir. Unter naturbelassenen Umständen würden sich hier Pionierbäume, wie Birken und Robinien, ansiedeln und die Brache als Teil eines Sukzessionsprozesses vereinnahmen. Dieser natürliche Verlauf wird mit der Baumpflanzung nachempfunden, ohne statische Momentaufnahme zu bleiben. Vielmehr wird sie sich gemäss dem natürlichen, dynamischen Prozess mit der Zeit verändern und einen markanten Ort im Stadtbild bezeichnen. Gezielte Pflegemassnahmen, die nicht primär die Einzelpflanze, sondern die Pflanzung als Gesamtheit erhalten, unterstützen diese Entwicklung.

Das zweite Gestaltungsmoment ist typologisch begründet. Bei der Pflanzung am Elsässertor handelt es sich nicht um eine Allee. Vielmehr orientiert sie sich an parkartigen Grünzügen und damit am Pflanz- und Naturbild des englischen Landschaftsparks. Daraus erklärt sich die rhythmisierte und lockere Pflanzanordnung, wobei nicht das idealisierte Landschaftsbild angestrebt wird, sondern die Idee der umgenutzten Industriebrache ausschlaggebend bleibt. Darauf verweisen auch die mit Bahnschienen eingefassten und mit Gleisschotter abgedeckten Pflanzbeete. Im städtebaulichen Kontext fungiert der Grünzug als Bindeglied zwischen Aeschengraben und der Elisabethenanlage einerseits sowie dem Basler Zoo andererseits. Der Vorplatz des Geschäftshauses Elsässertors wird auf diese Weise unmittelbar in den Stadtraum eingebunden.

Für Planung und Entwurf der Pflanzung zeichnet das Büro Vogt Landschaftsarchitekten in Zürich verantwortlich. Die Werkschau des Büros "Von Büchern und Bäumen. Vogt Landschaftsarchitekten" ist nach Verlängerung noch bis zum 6. März 2005 im Architekturmuseum Basel zu sehen. Die Umsetzung des Projekts erfolgt gemeinsam mit der Stadtgärtnerei Basel.

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