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Die geträumte Stadt – Nicht realisierte Planungsprojekte für Basel

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

Die neue Sonderausstellung des Museums Kleines Klingental präsentiert anhand von Modellen, Plänen, Fotografien und Filmen wenig bekannte Ideen und Visionen aus dem 20. Jahrhundert für Basel, die nicht oder noch nicht realisiert worden sind. Die Ausstellung richtet sich an breite Kreise und möchte dazu ermutigen, sich eigenen Träumen von «Stadt» hinzugeben.

Paul Camenisch, Architekturbild, 1924, Aquarell auf Papier

Die Ausstellung zeigt, dass auch heute ehrgeizige Projekte ausgearbeitet – und realisiert werden, selbst wenn sie zu einem früheren Zeitpunkt nur als «Träume» wahrgenommen worden wären. In punktuellen Rückblicken auf die Bau- und Planungsgeschichte wird bewusst, welchen Massstabs- und Bedeutungssprung die Stadt Basel hinter sich hat: Von der vorindustriellen, beschaulichen Stadt am Rheinknie zum nachindustriellen, weltweit vernetzten Wirtschaftsstandort der Wissensgesellschaft.

Eine an Kühnheit kaum zu übertreffende Idee, die in der Ausstellung präsentiert wird, stammt aus dem Jahr 1932. Durch die Umleitung des Rheins im Norden sollte im Flussbett an zentraler Lage neues Land gewonnen werden. Nur die Birs sollte noch durch das Zentrum von Basel fliessen. Das Projekt schlug zudem vor, das Kunstmuseum und die Universität im Flussbett nahe der Mittleren Brücke zu platzieren. Aktuelle Ideen zur Stadtentwicklung kreisen ebenso um den Rhein: So soll das Gebiet rund um das Dreiländereck längerfristig durch aufeinander abgestimmte Entwicklungen in Huningue, Weil am Rhein und Basel zum Fluss hin zu einem Zentrum der trinationalen Region ausgebaut werden.

Wie Kunst und Architektur sich gegenseitig befruchten können, zeigt der Basler Künstler Paul Camenisch. Er arbeitete als Architekt, bevor er 1933 die Künstlervereinigung «Gruppe 33» mitbegründete. Seine Aquarelle mit fantastischen Architekturlandschaften aus den frühen 1920er Jahren erinnern an Hochhaus-Cluster. In der Ausstellung wird auch ein Blick auf das 1936 eröffnete Kunstmuseum geworfen, denn dieses hat eine lange Entstehungsgeschichte, in deren Verlauf manche Vision formuliert und wieder verworfen wurde. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wurden vier Wettbewerbe für drei Standorte durchgeführt. Insgesamt 255 Projekte wurden eingereicht. Die Elisabethenschanze, die Schützenmatte und schliesslich der St. Alban-Graben waren die wichtigsten Standortvorschläge. Der im 21. Jahrhundert realisierte Erweiterungsbau wurde vergleichsweise schnell erstellt.

Weitere in der Ausstellung präsentierte Ideen und Visionen drehen sich um die Basler Altstadt: Aus wohnhygienischen oder verkehrstechnischen Gründen wurden zum Teil problematische Visionen vorangetrieben. Zeugnis davon sind etwa die sogenannte «Talentlastungsstrasse» quer durch die historische Altstadt oder die nach damaligen Vorstellungen moderne Neugestaltung verwinkelter, unhygienischer Altstadtquartiere. Auch wenn vieles nicht zustande kam – grosse Teile der Altstadt fielen dem Wandel zum Opfer.

Die Stadt ist nie «fertig gebaut», auch das zeigt die Ausstellung: Zurzeit sind in Basel zahlreiche Areale mit einer Gesamtfläche von über 100 Hektaren (entspricht rund 4,4 % der Stadtfläche) Teil von Planungsprojekten. Wie viele von den gegenwärtig angedachten Planungen letztlich auch nur als Träume übrig bleiben werden, wird die Zukunft zeigen.

Hinweise

Informationen für Besucherinnen und Besucher

Die Ausstellung im Museum Kleines Klingental dauert vom 22. Mai 2021 bis 13. März 2022.

Die Vernissage vom 19. Mai 2021 ist ausgebucht.

Öffnungszeiten: Mittwoch und Samstag, 14 bis 17 Uhr, Sonntag, 10 bis 17 Uhr.

Eintritt: CHF 8.–/5.–

Zur Ausstellung erscheint ein bebildertes Leporello.

Informationen zum Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung finden Sie auf: www.mkk.ch

Anfragen für private Führungen sind mindestens zwei Wochen im Voraus an das Sekretariat der Kantonalen Denkmalpflege Basel-Stadt zu richten: Tel. +41 (0)61 267 66 25.

Museum Kleines Klingental, Unterer Rheinweg 26, 4058 Basel, Tel. +41 (0)61 267 66 25/42,  www.mkk.ch.

Gestaltung: EMYL – Innenarchitektur und Szenografie, Basel

Impressum

Die geträumte Stadt

Nicht realisierte Planungsprojekte für Basel

Ausstellung im Museum Kleines Klingental vom 22. Mai 2021 bis 13. März 2022

Veranstalterin: Stiftung pro Klingentalmuseum

Kurator: Marc Keller

Projektleitung: Gian Casper Bott

Assistenz: Désirée Hess

Weitere Auskünfte

Dr. Gian Casper Bott Tel. +41 (0)61 267 66 41, gian.bott@bs.ch Leiter Museum Kleines Klingental Marc Keller Tel. +41 79 833 00 21 Kurator der Ausstellung

Bau- und Verkehrsdepartement

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Öffnungszeiten

Mo - Fr 8.00 - 12.15 Uhr / 13.15 - 17.00 Uhr