Der Lehrplan 21 geht bis November in Anhörung
MedienmitteilungErziehungsdepartement
Nach zehnjähriger Entwicklungsarbeit liegt ein Entwurf des Lehrplans 21 vor, zu dem auch Basel-Stadt im Rahmen einer Anhörung bis November 2013 Stellung nehmen kann. Erstmals liegt damit ein stufenübergreifender Lehrplan für die ganze obligatorische Schulzeit vor, der für alle 21 deutschsprachigen Kantone einheitlich sein wird. In jedem Fach wird in Form von Kompetenzen formuliert, was die Schülerinnen und Schüler auf jeder Stufe wissen und können sollen. In Basel-Stadt soll der Lehrplan 21 auf das Schuljahr 2015/2016 in Kraft treten und ab dann während sechs Jahren eingeführt werden.
Gleichzeitig mit der neuen Stundentafel, der neuen Schulstruktur der Sekundarschule und mit Schullaufbahnverordnung für die Sekundarschule wird an den basel-städtischen Volksschulen auf das Schuljahr 2015/16 auch ein neuer Lehrplan eingeführt. Der Lehrplan 21 soll alle kantonalen Lehrpläne ablösen und vom Kindergarten bis Ende Sekundarschule für alle 11 Schuljahre der Volksschule gültig sein. Der neue Lehrplan wird künftig in allen 21 deutschsprachigen Kantonen der Schweiz die inhaltliche Vorgabe für den Unterricht bilden.
Sechs Fächer und drei Zyklen
Grundsätzlich ist der Lehrplan 21 ein leistungsorientiert gestalteter Lehrplan. Er bezeichnet am Ende des 4., 8. und 11. Schuljahres Mindestansprüche. Der Mindestanspruch ist die Kompetenzstufe, die bis zum Ende des jeweiligen Zyklus von den meisten Schülerinnen und Schülern erreicht werden soll. Auch Kinder und Jugendliche, die mit Fördermassnahmen zusätzlich unterstützt werden, sollen die Mindestansprüche im Lehrplan erreichen – es sei denn, sie werden mit individuellen Lernzielen unterrichtet. Im Lehrplan werden zudem Orientierungspunkte festgelegt, welche Kompetenzstufen bis zum Ende des 6. Schuljahres sowie bis zur Mitte des 10. Schuljahres bearbeitet werden sollen. Sie dienen den Lehrpersonen als Planungs- und Orientierungshilfe.
Der Lehrplan 21 ist in die sechs Fächer und Fachbereiche Sprachen, Mathematik, Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG), Gestalten, Musik sowie Bewegung und Sport gegliedert. Dazu kommen noch überfachliche Kompetenzen sowie die fächerübergreifenden Themen. Die elf obligatorischen Schuljahre werden im Lehrplan in drei Zyklen gegliedert: Die achtjährige Primarschule umfasst dabei zwei und Sekundarschule einen Zyklus.
Stufenweise Einführung
Die in allen 21 Projektkantonen durchgeführte Anhörung dauert in Basel-Stadt von August bis November 2013. Aus den Rückmeldungen, die von den zur Anhörung eingeladenen Anspruchgruppen eingehen, wird der Kanton eine Stellungnahme formulieren. Angesichts der vielen Erneuerungen, die zurzeit die Schulen in Basel-Stadt beanspruchen, ist für das Schulpersonal eine ressourcenverträgliche Teilnahme an der Anhörung vorgesehen. Dies bedeutet, dass sich zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht alle mit diesem Entwurf beschäftigen müssen. In Absprache mit der Staatlichen Schulsynode wird ein arbeitsteiliges Verfahren geplant.
Im Herbst 2014 wird der überarbeitete Entwurf zur Einführung in den Kantonen freigegeben und dem Erziehungsrat zum Beschluss vorgelegt. Auf das Schuljahr 2015/2016 tritt die definitive Version des Lehrplans 21 in Basel-Stadt in Kraft. Die Schulleitungen bereiten die Einführung des Lehrplans 21 vor und führen den Einführungsprozess an ihrer Schule. Eigentlich umgesetzt wird der Lehrplan 21 durch die Lehrpersonen auf der Unterrichtsebene.
Unterstützungsangebote für Lehrpersonen
Ab dem Schuljahr 2014/2015 wird sich ein grosser Teil der kantonalen Weiterbildung und Beratung auf die Unterstützung bei der Einführung des Lehrplans 21 konzentrieren. Den Schulen wird im Rahmen der für Weiterbildung und Schulentwicklung vorgesehenen Zeitgefässe ein bedarfsgerechtes Angebot zur Verfügung gestellt. Ab Herbst 2013 steht den Schulen einen neuer Fachberatungspool mit Expertinnen und Experten zu jedem Fach zur Verfügung. Ausserdem können die Schulen auf eine Reihe von Umsetzungshilfen in Form von kompetenzorientierten Lehrmitteln, Handreichungen, Umsetzungshilfen für ausgewählte Fächer und Fachbereiche und auf eine Aufgabensammlung zurückgreifen.
Hinweise
Weitere Informationen zum Lehrplan 21 unter www.lehrplan.ch/medien
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