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Wanderungsanalyse 2013

Medienmitteilung

Präsidialdepartement

Das Statistische Amt hat die räumlichen Bevölkerungsbewegungen der Jahre 2003 bis 2012 untersucht. Die Ergebnisse sind in der zum zweiten Mal vorliegenden Wanderungsanalyse veröffentlicht. Der Bericht wird jährlich aktualisiert.

Das Statistische Amt hat eine Analyse der Wanderungsbewegungen der Jahre 2003 bis 2012 erstellt. Die Analyse wird jährlich aktualisiert und jeweils im Sommer veröffentlicht. Im zum zweiten Mal vorliegenden Bericht wird untersucht, für welche Gruppen sich im Kanton Basel-Stadt Wanderungsgewinne und für welche sich Wanderungsverluste ergeben. Weiter zeigt er auf, in welchen Gemeinden und Wohnvierteln sich Neuzugezogene besonders oft niederlassen. Neu enthält die Analyse auch eine Untersuchung der räumlichen Segregation der grössten Ausländergruppen.

Zwischen 2003 und 2012 zogen 10 032 Personen mehr nach Basel-Stadt zu als aus Basel-Stadt weg. Dieser Wanderungsgewinn kam dank Zuzügen von Ausländern aus dem Ausland zustande. Deutschland bleibt der wichtigste ausländische Herkunftsort, auch wenn die Zuwanderung in den letzten vier Jahren zurückgegangen ist. 2012 lag die Zahl der Zuzüger aus Deutschland immer noch deutlich über derjenigen des Jahres 2003.

Bei den Schweizern weisen nur die Fünfjahresklassen der 15- bis 19-Jährigen und der 20- bis 24-Jährigen Wanderungsgewinne auf. Bei den Ausländern ergeben sich für alle Fünfjahresklassen zwischen 0 und 54 Jahren positive Bilanzen. Die Wanderungsdefizite sind bei den Schweizern in der Gruppe der 30- bis 34-Jährigen am grössten, bei den Ausländern in derjenigen der 60- bis 64-Jährigen.

Die wichtigsten Zuzugsviertel sind Gundeldingen, St. Johann und Matthäus. Je nach Herkunft gibt es Unterschiede in der Wahl der Zuzugsgemeinde und des Zuzugsviertels. Gebiete, die 2003 bei einer Gruppe beliebt gewesen waren, standen meist auch 2012 hoch im Kurs, wobei Favoriten hinzugekommen waren: Bei Zuzügen aus der Schweiz war neu Gundeldingen gefragt, bei Personen aus Grossbritannien, Nordamerika und Australien Rosental.

2012 waren die Ausländer in Basel-Stadt weniger stark auf einzelne Kantonsgebiete konzentriert als noch 2003. Der Segregationsindex, ein Mass zur Beschreibung der räumlichen Ungleichverteilung von Bevölkerungsgruppen, sank in den vergangenen zehn Jahren deutlich. Die Wanderungsanalyse ist auf der Website des Statistischen Amtes (www.bs.statistik.ch) abrufbar.

Beitrag der Kantons- und Stadtentwicklung

Der Kanton Basel-Stadt verzeichnet weiterhin einen Wanderungsgewinn dank Zuwanderung aus dem Ausland. So zeigt es die Wanderungsanalyse. Die aktuelle Analyse bestätigt die langjährige Integrationsarbeit des Kantons. Mit dem Ziel, besonders für die schwer erreichbaren und sozial benachteiligten zugezogenen Personen die Chancen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erhöhen, hat der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt für die Jahre 2014-17 ein Kantonales Integrationsprogramm (KIP) entworfen.

Auch bei der Zuwanderung aus Drittstaaten kommen neben gut Qualifizierten aus Indien und den USA ebenso niedrig qualifizierte Personen über den Familiennachzug. Um eine rasche Integration aller Zugezogenen zu unterstützen und ihnen die Grundlagen zu bieten, sich mit ihren vielfältigen Potentialen einzubringen, braucht es ein leicht zugängliches Informationsangebot und zielgruppenspezifische Massnahmen.

Das Kantonale Integrationsprogramm (KIP) ist Teil der Gesamtstrategie der Integrationspolitik von Basel-Stadt und basiert auf folgenden vier Grundprinzipien: Chancengleichheit, Eigenverantwortung, Potenziale nutzen und Vielfalt anerkennen. Die spezifischen Massnahmen richten sich sowohl an Ausländerinnen und Ausländer, Personen aus dem Asylbereich mit vorläufiger Aufnahme und anerkannte Flüchtlinge sowie an Schweizerinnen und Schweizer, Behörden und Institutionsvertreterinnen und -vertreter.

Eine der vorgesehenen Massnahmen ist die Optimierung der Erstinformation von Neuzuge-zogenen. Im Sinne des Grundsatzes «Die Integrationsförderung setzt mit dem Zuzug ein.» (§3 Integrationsgesetz) werden die bestehenden Informationsangebote erweitert und ergänzt. So sind zum Beispiel persönliche Gespräche, ein erleichterter Informationszugang über eine digitale Plattform sowie Informationsveranstaltungen Teil des Programms. Ein weiteres Beispiel aus dem Massnahmenpaket ist die Schulung von Kantonsangestellten in transkultureller Kompetenz – ein wichtiger Baustein im Hinblick auf eine zeitgemässe Kundenorientierung.

Das Kantonale Integrationsprogramm (KIP) wurde im Auftrag der Regierung von der Fachstelle Diversität und Integration der Abteilung Kantons- und Stadtentwicklung erarbeitet – in enger Zusammenarbeit mit kantonalen und kommunalen Entscheidungsträgern sowie nicht-staatlichen Akteuren. Namentlich die Interdepartementale Strategiegruppe Integration (ISI) ist massgeblich an der Gestaltung der strategischen Entscheide beteiligt und sorgt für die nachhaltige Verankerung des Programms in allen Departementen.

Das KIP 2014-17 umfasst ein Massnahmenpaket zu den drei Schwerpunkten "Information und Beratung", "Bildung und Arbeit" sowie "Verständigung und gesellschaftliche Integration". Diese Massnahmen dienen der nachhaltigen Weiterentwicklung der bewährten Integrationsstrategie unseres Kantons und geben gleichzeitig eine Antwort auf die anhaltend starke Zuwanderung.

Gesamtschweizerisch wird die Integrationspolitik gestärkt. Bundesrat und Kantonsregierungen haben sich darauf geeinigt, in der Integrationsförderung mehr Verantwortung an die Kantone abzugeben. Im Rahmen der Kantonalen Integrationsprogramme übernehmen die Kantone ab 2014 erweiterte Aufgaben. Dies bedeutet einerseits mehr Verantwortung und bietet andererseits mehr Gestaltungsspielraum.

Basel-Stadt wird das Kantonale Integrationsprogramm (KIP) Ende Juni dem Bundesamt für Migration einreichen. Der Kanton ist zuversichtlich, dass das Bundesamt die geplanten Vorhaben unterstützen wird. Die Zusammenarbeit mit dem BFM hat sich im Laufe der Programmerarbeitung als sehr konstruktiv und unterstützend erwiesen. Rückmeldungen zu einer Vorversion des KIP waren sehr positiv und zeigen, dass Basel-Stadt weiterhin einer der Vorreiterkantone im Integrationsbereich ist. (www.entwicklung.bs.ch)

Weitere Auskünfte

Dr. Madeleine Imhof, Telefon +41 (0)61 267 87 27 Leiterin Statistisches Amt Thomas Kessler, Telefon +41 (0)61 267 42 30 Leiter Kantons- und Stadtentwicklung