Das Kasernenareal im Aufbruch
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Das Kasernenareal wird sich in den nächsten Jahren massgeblich verändern. Im Zusammenhang mit den künftigen Nutzungsentwicklungen und dem Instandsetzungsbedarf sind mehrere Bauprojekte geplant. Diese werden alle vom Bau- und Verkehrsdepartement in enger Zusammenarbeit mit dem Präsidialdepartement geplant und durchgeführt. Die beiden Departemente informieren über den heutigen Stand der Planung, geben Einblick in den laufenden Entwicklungsprozess mit Ausblick auf die künftige Nutzung und diskutieren über mögliche Folgen für die heutigen, vielfältigen Nutzer und das ganze Quartier.
Nach einer über 150 jährigen, vielfältigen und bewegten Nutzung erfährt das Kasernenareal Basel eine gesamtheitliche und auf die Bedürfnisse aller Besuchergruppen abgestimmte Umgestaltung. Zentral wird der ab 2016 sukzessive durchgeführte Umbau und die Sanierung des Kasernenhauptbaus sein, sowie die Öffnung und Anbindung des Klingentalwegleins an das Kasernenareal. Ein so grosses und komplexes Projekt wie die Gesamtsanierung und Umgestaltung des Kasernenareals bedarf einer guten Planung und der Koordination sämtlicher Arbeiten. Diese erfolgt seit 2009 durch die interdepartementale Projektgruppe zur Entwicklung des Kasernenareals (i-PEK) unter Vorsitz von Thomas Kessler, Leiter Kantons- und Stadtentwicklung. Neu zuständig (seit 1. Januar 2014) ist auch die Kantons- und Stadtentwicklung für die Vermietung der Liegenschaften auf dem Kasernenareal.
Bauliche Massnahmen
1. Rossstall
Als erste bauliche Massnahme werden beim oberen Rossstall ab 2015 das Dach und die Fassade saniert. Zudem werden Massnahmen zur Einhaltung der Brandschutzvorschriften und zur Erhöhung der Erdbebensicherheit umgesetzt. Auch vorgesehen ist, einen Teil der Betriebseinrichtungen zu erneuern. Die Projektierungsarbeiten sind im Gange. Die Kosten betragen insgesamt rund 3.5 Mio. Franken.
2. Sanierung und Umbau Hauptbau
Das grösste Projekt ist die Sanierung und der Umbau des Hauptbaus. Das Gebäude wird umfassend instand gestellt und für eine neue Nutzung hergerichtet. Nach Abschluss des Architekturwettbewerbs Ende letzten Jahres wurden die Projektierungsarbeiten aufgenommen. Parallel dazu werden die möglichen Nutzungen konkretisiert und wird das Raumprogramm definiert. Der Bereich des seitlichen Durchbruchs zwischen Hauptbau und Klingentalkirche wird in das Projekt „Sanierung und Umbau Hauptbau“ integriert und die Realisierung des Projekts für den Zeitraum von 2016 bis 2018 vorgesehen. Die Kosten werden grob auf insgesamt ca. 35 Mio. Franken geschätzt.
3. Klingentalweglein
Für den Umbau und die Aufwertung des Klingentalwegleins wurde bereits ein Projekt ausgearbeitet. Die Realisierung ist jedoch abhängig vom Projekt Hauptbau bzw. Zwischentrakt und wird deshalb ebenfalls im Zeitraum zwischen 2016 und 2018 erfolgen. Die Kosten werden auf 1.5 Mio. Franken geschätzt und sind bereits bewilligt.
4. Klingentalkirche
Der Innenbereich der Klingentalkirche ist sanierungsbedürftig. Zur Zeit wird eine Studie zur Erfassung der erforderlichen Massnahmen gestartet. Nach Definition des Projekts sollen die erforderlichen Mittel in die Finanzplanung aufgenommen und terminiert werden.
Der Baukredit zu Umbau Hauptgebäude wird vom GR im 2015 entschieden werden.
Neunutzung Hauptbau frühestens ab 2019
Nach Abschluss der Umbauarbeiten wird eine Neunutzung ab 2019 möglich sein. Das definitive Raumprogramm und das Nutzungskonzept werden Teil des oben genannten Ratschlages sein. Zukünftige Nutzerinnen und Nutzer können demnach erst nach rechtsgültigem Grossratsbeschluss gesucht werden. Das Siegerprojekt „Ein Haus für alle. Und das Neue“ der Architekten Hans Focketyn und Miquel del Rio Sanin eröffnet die Möglichkeit, den hinteren, dem Rhein zugewandten Teil des Areals neu zu beleben. Dazu tragen neue kulturelle Nutzungen bei, aber auch eine Verbindung zum Rhein und die Erweiterung des Nutzungsangebots für eine breite Öffentlichkeit beispielsweise durch Gastronomie. Im Inneren schafft das grosszügige Foyer mit seiner Vertikalerschliessung Raum für ein belebtes Kulturhaus. Die Absicht, ein zeitgemässes Nutzungskonzept zu entwickeln, beruht auf einem flexiblen Betriebsmodell mit inhaltlichen Schwerpunkten im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft. Erstrebt ist eine für Basel neue Form einer inspirierenden Durchmischung im kulturellen Programm (Soziokultur, Design, Tanz, Theater, Literatur, Film, digitale Kunst etc.) ebenso wie sinnvolle und notwendige Ergänzungen zu den bereits bestehenden Angeboten auf dem Areal (flexible Veranstaltungsräume, Proberäume, Werkstätten, Residenzräume etc.). Neben der Rentabilität von Restaurants, Cafés und Bars wird auch die Integration von wirtschaftlich ausgerichteten oder institutionellen Akteuren geprüft, die zur Sicherung des Betriebs und zur Frequentierung, Öffnung und Belebung des Ortes beitragen können. In Frage kommen somit auch bestehende (subventionierte oder nichtsubventionierte) Kulturinstitutionen, vor allem aber befristete Nutzungen, Angebote für Kurzzeitresidenzen (Arbeit und Wohnen), kreative Büros (Co-Nutzungen) oder offene Räume mit Arbeitsplätzen.