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Ergebnis des Studienauftrags des Kantons Basel-Stadt „Kunst im öffentlichen Raum - Kunstfreilager Dreispitz“

Medienmitteilung

Präsidialdepartement

Im Rahmen eines internationalen, einstufigen Studienauftrags wurden vom Kanton Basel-Stadt 2011 acht Künstlerinnen und Künstler eingeladen, einen Projektvorschlag für eine künstlerische Intervention am zukünftigen Standort der Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK FHNW) auf dem Dreispitzareal einzureichen. Als Sieger wurde das Projekt „Belle du jour“ des Basler Künstlers Kilian Rüthemann bestimmt. Die Bauherrschaft entschied sich 2013 jedoch gegen eine Ausführung.

Im Zusammenhang mit dem Neubauprojekt von Morger + Dettli Architekten für die Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK FHNW) auf dem Dreispitzareal schrieb der Kanton Basel-Stadt, vertreten durch die Abteilung Kultur im Präsidialdepartement, einen internationalen Studienauftrag auf Einladung aus. Gesucht wurde eine künstlerische Intervention im Aussenraum der Hochschule. Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Kunstkredit Basel-Stadt in der Abteilung Kultur durchgeführt.
Die Jury setzte sich aus einem Sachgremium (Bauherrschaft, Nutzer, Grundeigentümer und Planer) und einem Kunstgremium (Kunstkreditkommission) zusammen. Von den acht eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern reichten fünf Projektbeiträge ein, die von der Jury diskutiert und evaluiert wurden. Die künstlerische Intervention sollte den Standort als Ort der Kunst auszeichnen und über das Areal hinaus wirken. Die Jury behielt sich dabei vor, im Falle nicht befriedigender Vorschläge auf eine Weiterbearbeitung zu verzichten.

Als Siegerprojekt wurde nach mehreren Sitzungen und kontroversen Diskussionen „Belle du jour“ von Kilian Rüthemann (geb. 1979, lebt in Basel) bestimmt. Sein Projekt fand breite Zustimmung. Es sah vor, den Neubau von Morger + Dettli Architekten, dessen Fassade Assoziationen an Industriearchitektur weckt, mit einem markanten und zugleich ephemeren Akzent zu versehen: Auf dem Dach des Hochhauses sollte über zehn Jahre hinweg jeden Tag um 12 Uhr mittags eine Rauchskulptur, ausgelöst durch einen Feuerwerkskörper, aufsteigen. Die weisse Rauchsäule sollte bis zu einer maximalen Flughöhe von ca. 60 Metern aufsteigen. Der Künstler wollte die Dauerhaftigkeit, die Skulpturen im öffentlichen Raum traditionell eigen ist, in eine Serie von wiederkehrenden Ereignissen überführen und damit die Prozessualität des Entwerfens und Verwerfens von künstlerischen Ideen thematisieren.
Die Jury schätzte am Projekt von Kilian Rüthemann die Dynamik und die Fragilität eines weithin sichtbaren Zeichens, das sich „in Luft auflöst“. Die besondere Präsenz des Projektes wurde als Qualität und die Reduktion als Stärke gedeutet. Die Monotonie der täglichen Wiederholung wurde hingegen kritisiert.

Im Rahmen einer Überarbeitung wurde das Projekt von Kilian Rüthemann gemäss den Empfehlungen der der Jury weiterentwickelt. Zur Überprüfung der technischen Machbarkeit wurden Testversuche durchgeführt, anhand derer auch die ästhetische Wirkung überprüft werden sollte. In einer abschliessenden Sitzung des Beurteilungsgremiums wurden diese kontrovers beurteilt. Die bisher eher poetische Sichtweise auf das Projekt wurde in der Sichtung der Testversuche um die Assoziation von Gewalt und Aggression erweitert. Die Vertreter der Hochschule für Gestaltung und Kunst formulierten eine ablehnende Haltung gegenüber der Ausführung des Projekts, da eine aggressive Dimension nicht integrierbar in die Vorstellungen und Ziele der Hochschule sei und die Dynamik des Werks in einem Widerspruch zu derjenigen der Hochschule stehe.
Aufgrund des wenig stabilen Abstimmungsresultates und der ablehnenden Haltung der Hochschule für Gestaltung und Kunst entschied sich die Bauherrschaft, der Kanton Basel-Stadt, vertreten durch das Bau- und Verkehrsdepartement und das Finanzdepartement, Immobilien Basel-Stadt gegen eine Auftragserteilung zur Ausführung des Kunstprojekts.

Den ausführlichen Jurybericht finde Sie hier: Jurybericht Kunstfreilager Dreispitz

Weitere Auskünfte

Dr. Katrin Grögel, 061 267 40 22 oder katrin.groegel@bs.ch Beauftragte für Kulturprojekte, Leitung Kunstkredit Philippe Bischof, 061 267 84 06 oder philippe.bischof@bs.ch Leiter Abteilung Kultur