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Jugendbefragung 2013 des Kantons Basel-Stadt

Medienmitteilung

Präsidialdepartement

Im September 2013 wurden in Basel-Stadt im Auftrag des Regierungsrates 1 038 Kinder und Jugendliche zu ihren Bedürfnissen und den Freizeitangeboten des Kantons befragt. Die Ergebnisse der zweiten kantonalen Jugendbefragung zeigen, dass die Jugendlichen trotz unterschiedlicher Meinungen und Interessen gerne im Kanton Basel-Stadt leben.

94,9% der in Basel-Stadt wohnhaften Jugendlichen leben sehr gerne oder gerne im Kanton und sind auch mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden. Ausserdem bewerten 83,6% der Jugendlichen den Stadtkanton als jugendfreundlich, dies vor allem, weil genügend Angebote und Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche vorhanden sind. Trotz der hohen Zufriedenheit würden sie als Regierungspräsident oder -präsidentin mehr Events für Jugendliche spezifischer Altersgruppen organisieren.

Die Jugendlichen schätzen an Basel den Rhein, die schöne Stadt und die vielen Geschäfte in der Innenstadt. Ebenfalls zufrieden sind sie mit dem Angebot an Kinos, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Bibliotheken. Weniger gut bewerten sie die Hallenbäder und das Angebot an Konzerten oder Festivals. Zu den negativen Aspekten in Basel-Stadt zählen die Jugendlichen die vielen Baustellen, den Verkehr sowie Betrunkene und Drogensüchtige. Jeder Zweite meidet bewusst bestimmte Orte in Basel, vor allem dunkle Gassen, abgelegene Orte und Parkanlagen. Insgesamt sind es 31,8% der befragten Jugendlichen, die sich am Abend nicht sicher fühlen. Unabhängig von der Tageszeit fühlen sich Mädchen und Jungen am sichersten, wenn sie mit dem Tram oder Bus unterwegs sind (90,2%). Zu Fuss fühlen sich 85,6% wohl und mit dem Velo 64,3%.

Mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen gehen abends in den Ausgang. Sowohl am Abend als auch am Tag treffen sich die Jugendlichen meistens bei Kolleginnen und Kollegen zu Hause oder in der Stadt. Zu beliebten Treffpunkten in der Stadt gehören das Rheinbord und der Barfüsserplatz. 27,0% der Jugendlichen wünschen sich mehr ungestörte bzw. unbeaufsichtigte Orte in der Innenstadt und in den Wohnquartieren in Form von Park- und Grünanlagen. In der Freizeit hören 83,1% der Jugendlichen täglich Musik, 73,7% surfen jeden Tag im Internet (2009: 58,3%) und 52,1% sehen täglich fern. 76,4% der Jugendlichen gehen regelmässig einem Hobby nach, die meisten sind in einem Sportverein.

Zu den bekanntesten Freizeitangeboten im Kanton Basel-Stadt zählen die Angebote der Robi-Spiel-Aktionen und das Freizeitzentrum Landauer. Ebenfalls relativ bekannt sind das Jugendzentrum Dreirosen und das Jugendhuus Eglisee. Die Freizeitangebote werden eher von Jugendlichen innerhalb des Quartiers besucht und sind innerhalb des Quartiers auch bekannter als ausserhalb.

84,7% der befragten Jugendlichen gefällt es gut bis sehr gut in der Schule. Aus ihrer Sicht sind die Freunde und das Schulhaus das Beste an der Schule. Weniger gut finden die Jugendlichen die vielen Schulstunden und das frühe Aufstehen. Das würden sie ändern durch einen späteren Beginn am Morgen, durch längere (Mittags-)Pausen oder durch mehr freie Nachmittage. Wichtig finden die Jugendlichen zudem eine bessere Infrastruktur, u. a. einen Umbau des Schulhauses, eine günstigere Mensa, aber auch die Umgestaltung des Pausenhofs. Das Thema Ausbildung beschäftigt die Jugendlichen sehr stark. Knapp die Hälfte hat sich bereits für einen Beruf oder ein Studienfach entschieden. Hindernisse auf dem Weg in die Berufswelt sind aus Sicht der Jugendlichen mangelnde Beziehungen. Die schulischen Leistungen und die Lehr- und Arbeitsstelle bzw. der Studienplatz sind Themen, die den Jugendlichen Sorgen über ihr zukünftiges Leben bereiten.

Insgesamt zeigen die vorliegenden Resultate, dass die Jugendlichen verschiedene Interessen und Bedürfnisse haben. Die Aussagen zu den offenen Fragen zeigen, dass sie sich Gedanken über das Leben in Basel-Stadt machen und ihre Meinung teilweise sehr differenziert formulieren können.

Die Befragung der Jugendlichen ist eine wichtige und nötige Ergänzung zur Bevölkerungsbefragung und fliesst in die politische Planung und Entscheidungsfindung ein. Nach 2009 hat das Statistische Amt im Auftrag des Regierungsrates zum zweiten Mal die Jugendbefragung durchgeführt. Dank der Unterstützung des Erziehungsdepartements konnten die Jugendlichen direkt in den Schulklassen der öffentlichen Schulen in Basel und Riehen befragt werden. 1 038 Schülerinnen und Schüler wurden in 58 zufällig ausgesuchten Klassen aus 34 Schulhäusern der Orientierungsschule, der Weiterbildungsschule, des Gymnasiums, der Schule für Brückenangebote sowie der Berufsschule im Kanton Basel-Stadt schriftlich befragt. Die Befragung wird im Abstand von vier Jahren wiederholt. Dies ermöglicht es, längerfristige Entwicklungen abzulesen.

Hinweise

Sämtliche Analysen und Berichte der Jugendbefragung, die Grundauswertung mit Tabellen und Grafiken zu jeder Frage sind ab 21. August 2014, 12.00 Uhr, unter www.statistik.bs.ch abrufbar.

Weitere Auskünfte

Dr. Christoph Eymann, Tel. +41 61 267 84 40 Vorsteher Erziehungsdepartement Dr. Madeleine Imhof, Tel. +41 61 267 87 25 Leiterin Statistisches Amt Fabienne Hofer, Tel. +41 61 267 87 47 Projektleiterin Jugendbefragung