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Wanderungsanalyse 2015

Medienmitteilung

Präsidialdepartement

Die aktuelle Wanderungsanalyse des Statistischen Amtes zeigt, dass im Zeitraum von 2005 bis 2014 insgesamt 10 968 Personen mehr nach Basel-Stadt zu- als aus dem Stadtkanton weggezogen sind. Zurückzuführen ist dieser Wanderungsgewinn auf den Zuzug von Ausländern aus dem Ausland. Die aktuelle Analyse enthält erstmals ein Kapitel zu den Steuererträgen der Zu- und Weggezogenen. 2012 resultierte ein Plus von 13,2 Mio. Franken.

Zwischen 2005 und 2014 zogen 10 968 Personen mehr nach Basel-Stadt zu als aus Basel-Stadt weg. Dieser Wanderungsgewinn kam dank Zuzügen von Ausländern aus dem Ausland zustande. Deutschland bleibt der bedeutendste ausländische Herkunftsort, auch wenn die Zuwanderung aus dem nördlichen Nachbarland im vergangenen Jahr zurückgegangen ist. 2014 war Italien nach Deutschland der zweitwichtigste ausländische Herkunftsort, gefolgt von den Vereinigten Staaten, Frankreich und Spanien. Zwei Drittel der aus dem Ausland Zugezogenen stammen aus dem EU-/EFTA-Raum.

Die wichtigsten Zuzugsviertel bleiben nach wie vor Gundeldingen, St. Johann und Matthäus. Dennoch haben sich bei der Wahl der Zuzugsgemeinde und des Zuzugsviertels seit 2005 auch einige Verschiebungen ergeben. Neu werden bei Zuziehenden aus den umliegenden deutschsprachigen Ländern neben den Innenstadtvierteln und Riehen auch Bettingen und das Wohnviertel Wettstein häufig gewählt. Personen, die aus der Schweiz zuziehen, haben ihren Radius gegenüber 2005 noch erweitert und lassen sich nun auch gerne in den Vierteln Bruderholz und St. Alban sowie in der Gemeinde Riehen nieder.

Am Jahresende 2014 lebten im Kanton Basel-Stadt insgesamt 831 Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene. Die weitaus grösste Gruppe dieser in Basel-Stadt gemeldeten Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommenen stammt aus Syrien. Das zweitwichtigste Herkunftsland ist Eritrea, die Plätze drei und vier belegen Afghanistan und Somalia.

Seit dem Jahr 2009 ist der Saldo des Ertrags von Einkommens- und Vermögenssteuer von zu- und weggezogenen Personen für den Kanton Basel-Stadt positiv. In den Jahren davor fiel er noch negativ aus. Durch Wanderungen kam 2012 ein Plus von 13,2 Mio. Franken zustande. Die meisten Wanderungen finden in den tieferen Einkommens- und Vermögensklassen statt.

Der Bericht zur Wanderungsanalyse wird jährlich aktualisiert. Die vorliegende Analyse berücksichtigt die räumlichen Wanderungsbewegungen der Jahre 2005 bis 2014. Neu werden, ergänzend zur Wanderungsanalyse, die Wanderungsströme sowie die Wohnungswechsel innerhalb des Kantons in interaktiven Grafiken dargestellt.

Interpretation der Daten aus Sicht der Kantons- und Stadtentwicklung

Basel wächst weiterhin moderat dank Zuwanderung aus dem Ausland. Dies zeigt dass der Kanton nach wie vor attraktiv ist für Neuzuziehende. Die Zuwanderung ist etwas zurückgegangen, 2014 liessen sich rund 13 500 Personen neu im Kanton Basel-Stadt nieder. Dies sind weniger als ein Jahr zuvor, als der höchste Wert der letzten zehn Jahre erreicht wurde. Aus Deutschland kamen weniger Zuwanderer, dafür mehr aus dem asiatischen Raum sowie aus Italien und Spanien. Die leichte Verschiebung der Herkunftsgruppen zeigt auch die internationale wirtschaftliche Dynamik in einer Zeit sich rasch wandelnder Verhältnisse, die sich schnell in solchen Veränderungen niederschlagen kann. Der Kanton Basel-Stadt ist mit Angeboten wie kostenlosen Deutschkursen und der sprachlichen Frühförderung für Herausforderungen gut gerüstet.

Der Wohnungsleerstand ist mit 0,2% tief. Damit der Kanton seine hohe Lebensqualität als Wohn- und Lebensstandort bewahren kann, braucht es nach wie vor zusätzlichen Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse. Das grösste Potenzial liegt bei den Arealentwicklungen. Deshalb zielt der Regierungsrat bei der Entwicklung heutiger Gewerbe- und Industrieareale auf eine teilweise Wohnnutzung ab. In den kommenden Jahren werden einige Wohnbauprojekte in baureife Phase kommen so sind auf der Erlenmatt und auf dem Schorenareal insgesamt 1‘200 neue Wohnungen vorgesehen. Matthäus, St. Johann und Gundeldingen (zurzeit unser kantonaler Schwerpunkt mit „Gundeli Plus“) sind für viele Neuzuzüger nach wie vor die erste Wahl. Die Quartiere können offenbar den jeweils Zuziehenden das Umfeld und den Wohnraum bieten, den sie aufgrund der Veränderung ihrer Lebenssituation gesucht haben. Neu weist das St. Johanns-Quartier einen Umzugsgewinn auf, der auf einen Einzugsüberschuss der Schweizer Bevölkerung zurückzuführen ist. Dies zeigt dass das Quartier weiter an Lebensqualität gewonnen hat, und bestätigt damit auch die Ergebnisse, welche die 2012 durchgeführte Befragung zur Zufriedenheit der Bevölkerung im Voltagebiet aufgezeigt hat. Die bedürfnisgerechte Entwicklung der Quartiere und die Verbesserungen im Wohnumfeld zeigen Erfolge. Der Kanton erfüllt demnach das Ziel aus dem Legislaturplan des Regierungsrates, ein "gefragter Lebensmittelpunkt für Menschen mit vielfältigen Lebensentwürfen aus dem In- und Ausland" zu sein.

Hinweise

Den Bericht und die Darstellungen finden sie auf der Website des Statistischen Amtes www.statistik.bs.ch.

Weitere Auskünfte

Dr. Madeleine Imhof, Telefon +41 (0)61 267 87 27 Leiterin Statistisches Amt Roland Frank, Telefon +41 (0)61 267 84 60 Stv. Leiter Kantons- und Stadtentwicklung