Woche der Religionen: Religionen heute – Halt für den Einzelnen und Prüfstein für die Gesellschaft
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Am 2. November findet im Kulturzentrum Union in Basel der bikantonale Auftakt der diesjährigen Woche der Religionen statt, organisiert von den Integrationsfachstellen der beiden Basel. Im Fokus steht gelebte Multireligiosität als Heimat für die Gläubigen und Herausforderung für die Gesellschaft. Die Religionsexpertin Amira Hafner-Al Jabaji wird ein Impulsreferat halten und mit dem Runden Tisch der Religionen beider Basel und dem Publikum diskutieren.
Die Verankerung in den eigenen Glaubens- und Wertvorstellungen und gleichzeitig die Fä-higkeit zu Offenheit gegenüber anderen sind Voraussetzungen für ein friedliches Zusam-menleben in unserer multireligiösen Gesellschaft. Menschen sind in ihrer unterschiedlichen Religionszugehörigkeit ernst zu nehmen, ohne sie darauf zu reduzieren. Aber die dazu er-forderliche Gelassenheit fehlt. Das Thema Religion hat an Brisanz zugelegt. Die aktuellen Flüchtlingsströme vergrössern die religiöse Diversität und Gräueltaten im Namen von Religion verstärken das Unbehagen davor. Was bedeutet das für unser Zusammenleben? Diese Frage soll am Eröffnungsabend zur Sprache kommen.
Staat sorgt für Religionsfreiheit und Religionsfrieden
Staatliche Stellen haben sich in ihrer religionsbezogenen Arbeit an rechtlichen Grundlagen zu orientieren und Zurückhaltung zu üben in Bezug auf religiöse Inhalte. Sie sorgen im Rahmen der kantonalen Zuständigkeiten für die Einhaltung des religiösen Friedens und der Religionsfreiheit. Die beiden Integrationsstellen und insbesondere die Koordination für Reli-gionsfragen sind auch Anlaufstelle mit Triagefunktion für religionsbezogene Sorgen aus der Bevölkerung. Gerade in Situationen der Verunsicherung vermitteln bewährte Strukturen der Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung, zwischen den beiden Kantonen und mit den zi-vilgesellschaftlichen interreligiösen Organisationen grosse Sicherheit. In den beiden Basel ist diese Zusammenarbeit aufgegleist. Das Interreligiöse Forum Basel, der Interreligiöse Think Tank, die Stiftung Christlich-Jüdische Projekte und der Verein inforel gehören dazu. An der Schnittstelle zwischen Staat und Zivilgesellschaft wirkt der von den beiden Integrationsstellen getragene Runde Tisch der Religionen beider Basel, der aus 13 Kirchen und Religions-gemeinschaften und den beiden Dachverbänden Basler Muslim Kommission und Evangeli-sche Allianz besteht und neben dem regelmässigen Informationsaustausch und der Kon-taktpflege aktuelle religionsbezogene Probleme diskutiert.
Programm im Zeichen multireligiösen Alltags
Das Programm der Woche der Religionen widerspiegelt diese Zusammenarbeit und zeigt die Breite der Herausforderungen auf. Gleichstellung von Mann und Frau in den Religions-gemeinschaften, nichtchristlicher Religionsunterricht oder das Verhältnis von Umwelt und Schöpfung werden von Fachleuten und Publikum debattiert. Führungen bei verschiedenen Religionsgemeinschaften, eine Ausstellung über Versammlungsräume der Religionen sowie ein gemeinsames Singen von Kindern geben Einblick in den multireligiösen Alltag unserer Region. Die zum neunten Mal stattfindende nationale Woche der Religionen wird von der Interreligiö-sen Arbeitsgemeinschaft der Schweiz IRAS COTIS getragen und koordiniert. Die Woche der Religionen bietet einen Rahmen für Dialog und Begegnung. IRAS COTIS will damit einen Beitrag zum religiösen Frieden in der Schweiz leisten. Ein wertvolles Gut, das immer wieder gemeinsam ausdiskutiert und gefestigt werden muss.
Sie sind zu allen Anlässen herzlich eingeladen!