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Digitales Prüfen an Mittelschulen wird ausgeweitet

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Die Einführung von BYOD-kompatiblen Maturitätsprüfungen zeigt vielversprechende Ergebnisse. Ein Pilotprojekt im Schuljahr 2023/24 verdeutlicht, dass die digitalen Prüfungsformate von den Schülerinnen und Schülern gut angenommen und auch von den prüfenden Lehrpersonen positiv beurteilt werden. Nun steht die Ausweitung auf weitere Fächer bevor.

Klassenraum mit Schülern an Laptops und Lehrer.",
Wenn der Unterricht zunehmend digital geprägt ist, müssen auch die Prüfungen diesem Wandel gerecht werden. Foto: Grischa Schwank

Basel-Stadt geht einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft: Mit der erfolgreichen Durchführung von BYOD-kompatiblen Maturitäts- und Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch, Englisch, Italienisch, Bildnerisches Gestalten, Musik sowie Wirtschaft und Recht im Schuljahr 2023/24 haben die Mittelschulen einen wichtigen Meilenstein in der digitalen Transformation erfolgreich gemeistert. Die Idee dahinter ist klar: Wenn der Unterricht zunehmend digital geprägt ist, müssen auch die Prüfungen diesem Wandel gerecht werden.

Die wissenschaftliche Begleitung durch die Pädagogische Hochschule FHNW hat gezeigt, dass die neuen Prüfungsformate auf positive Resonanz stossen. Besonders das digitale Schreiben und die Nutzung moderner Tools wurden von den Schülerinnen und Schülern als sinnvoll und zeitgemäss empfunden. Die grosse Mehrheit der Befragten würde sich erneut für die digitalen Prüfungsformate entscheiden. Auch die Lehrpersonen bewerten die Formate als logische Fortsetzung des Lernens im Unterricht und sehen darin eine Chance, die Prüfungen realitätsnaher und moderner zu gestalten.

Drei Jahre Zeit zum Proben

Ab dem Schuljahr 2024/25 sollen die BYOD-kompatiblen Prüfungen auf weitere Fächer ausgeweitet werden, mit Ausnahme von Mathematik. Dies bedeutet, dass ein gesamter Jahrgang in den neuen Formaten geprüft wird. Dies ist ein bedeutender Schritt, der von den Lehrpersonen in einem intensiven Prozess der Unterrichts- und Prüfungsentwicklung sorgfältig vorbereitet wird.

Die technische Infrastruktur, die Vergleichbarkeit der Prüfungsergebnisse und die Vergleichbarkeit der geprüften Kompetenzen bleiben zentrale Herausforderungen, die es zu berücksichtigen gilt. Die bisherigen Erfahrungen aus dem Pilotprojekt bieten jedoch eine solide Grundlage, um diese Herausforderungen anzugehen.

In den kommenden drei Jahren werden die Lehrpersonen die Prüfungsformate intensiv erproben und weiterentwickeln, um im Rahmen eines Bottom-up-Prozesses die besten und zukunftsfähigsten Prüfungsformate für ihre Fächer zu finden. Diese Phase ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die neuen Formate den realen Anforderungen des Unterrichts und den spezifischen Bedürfnissen der Fächer gerecht werden und pädagogisch sinnvoll sind. Durch diesen partizipativen Ansatz wird die Einführung der BYOD-kompatiblen Prüfungen nachhaltig in der Praxis verankert und kontinuierlich durch die Lehrpersonen optimiert.

Lehrpersonen gestalten aktiv mit

Die Entwicklung von Unterrichts- und Prüfungskultur wird weiterhin in enger Zusammenarbeit zwischen den Schulen vorangetrieben und von internen wie externen Fachleuten wissenschaftlich begleitet. Diese gemeinsame Anstrengung stellt sicher, dass die Entwicklung koordiniert verläuft und die Schülerinnen und Schüler Wissen und Kompetenzen erlangen, die in Zukunft relevant sind. Eine zentrale Rolle dabei spielen die Lehrpersonen: Sie gestalten den Wandel aktiv und bringen ihre fachliche Expertise sowie ihre pädagogischen Erfahrungen in den Entwicklungsprozess ein.

Der Erfolg des Pilotprojekts zeigt: Basel-Stadt ist auf gutem Weg, die Maturitäts- und Abschlussprüfungen zukunftsfähig für das 21. Jahrhundert zu machen.

Sandra Eichenberger