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Tagesablauf und Unterricht in der Primarschule

Der Unterricht in der Primarschule ist ganzheitlich und erfahrungsorientiert. Die Schülerinnen und Schüler werden die ganzen sechs Jahre in einem breiten Fächerspektrum unterrichtet.

Erklärvideo: So funktioniert die Primarschule

Unterrichtszeiten

Der Unterricht findet von Montag bis Freitag statt:

  • jeden Vormittag von 8 bis 12.15 Uhr
  • in der 1. und 2. Klasse an einem Nachmittag (von 14 bis 15.45 Uhr)
  • in der 3. bis 6. Klasse an zwei oder drei Nachmittagen (von 14 bis 15.45 Uhr bzw. maximal 16.30 Uhr)

Bei Ausflügen und Exkursionen können diese Zeiten abweichen.

Ausserhalb der Unterrichtszeiten gibt es an allen Standorten die Möglichkeit der Betreuung in Tagesstrukturen.

Abwesenheit und Familienurlaub

Der Schulbesuch ist obligatorisch. Wenn Ihr Kind den Unterricht nicht besuchen kann, müssen Sie den Grund angeben.

Abwesenheit bei Krankheit

Bitte melden Sie der Lehrperson schon am ersten Tag, wenn Ihr Kind krank geworden ist. Kranke Kinder müssen, auch zum Schutz der anderen Kinder, zu Hause bleiben und können den Unterricht erst wieder besuchen, wenn sie wieder vollständig gesund sind.

Für eine voraussehbare Abwesenheit aus gesundheitlichen Gründen, die länger als drei Wochen dauert, reicht die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt das Dispensationsgesuch beim Schulärztlichen Dienst ein.

Familienurlaub (Jokertage)

Zusätzlich zu den Schulferien können Sie während der sechsjährigen Primarschulzeit zwölf Tage Familienurlaub beziehen. Die Urlaubstage können einzeln oder auch am Stück bezogen werden. Der Familienurlaub muss im Voraus der Lehrperson mitgeteilt und mit der Unterschrift der Eltern bestätigt werden.

Was Kinder in der Primarschule lernen

Der Unterricht an der Primarschule erfolgt nach dem Lehrplan 21. Im Zentrum steht dabei das kompetenzorientierte Lernen. Das heisst, die Schülerinnen und Schüler eignen sich Wissen nicht nur an, sondern üben auch, das Gelernte in verschiedenen Situationen anzuwenden. Während der gesamten Primarschulzeit wird auch dem persönlichen Lern-, Arbeits-und Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler Beachtung geschenkt.

Der Unterricht gliedert sich in sechs Fachbereiche:

  • Sprachen (Schulsprache Deutsch, Französisch ab der 3. Klasse, Englisch ab der 5. Klasse)
  • Mathematik
  • Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) mit Medien und Informatik
  • Gestalten (Bildnerisches Gestalten, Textiles- und
    Technisches Gestalten)
  • Musik
  • Bewegung und Sport

Die Anzahl Lektionen pro Woche steigt von 26 Lektionen in der 1. Primarschulklasse bis 30 Lektionen in der 6. Primarschulklasse.

Zusätzliche Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen

In der Volksschule Basel-Stadt werden die Kinder wenn immer möglich innerhalb der Klasse gefördert. Das nennt sich integrative Förderung. Ob ein Kind Lernschwierigkeiten oder eine besondere Begabung hat oder noch nicht genügend gut Deutsch spricht: Für Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf stehen in jeder Schule Förderangebote zur Verfügung. Nur wenn dies im Rahmen einer Regelklasse nicht möglich oder sinnvoll ist, kommen sonderschulische Angebote in Frage.

Beurteilung

Von der 1. bis 5. Klasse der Primarschule erhalten die Schülerinnen und Schüler am Ende des Schuljahrs ein Zeugnis. In der 6. Klasse gibt es zwei Zeugnisse. Bis zur 4. Klasse werden folgende Bewertungen verwendet: hohe Anforderungen erreicht, mittlere Anforderungen erreicht, Grundanforderungen erreicht, Grundanforderungen nicht erreicht. Ab der 5. Primarklasse werden Noten gesetzt.

Lernbericht

Jeweils am Ende des ersten Semesters erhalten die Schülerinnen und Schüler zusätzlich zum Zeugnis einen Lernbericht. Im Lernbericht geben die Lehrpersonen ihre Einschätzung zum Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten ab. Gleichzeitig schätzen sich die Schülerinnen und Schüler selber ein, indem sie einen Beurteilungsbogen ausfüllen.

Standortgespräch

Der Lernbericht und die Selbsteinschätzung bilden die Grundlage für das jährliche Standortgespräch. Daran nehmen die Lehrpersonen und die Eltern teil. Die Schülerinnen und Schüler nehmen ab der 3. Klasse teil; in der 1. und 2. Klasse können sie auf Wunsch teilnehmen. Das Standortgespräch dient der Standortbestimmung und dem gemeinsamen Festlegen von weiteren Förderzielen.

Wiederholen und Überspringen

Ein Schuljahr wiederholen

Grundsätzlich werden alle Kinder ins nächste Schuljahr befördert. Das Wiederholen eines Schuljahrs ist nur in Ausnahmefällen möglich, etwa aus folgenden Gründen:

  • längere Krankheit oder häufiger Wechsel des Schulsystems
  • gravierende persönliche Umstände, die zu einem Leistungsabfall geführt haben
  • eine verzögerte Entwicklung des Schülers oder der Schülerin

Die Wiederholung eines Schuljahrs erfolgt aufgrund einer Empfehlung des Klassenteams und nach einem Gespräch mit den Eltern. Den Entscheid trifft die Schulleitung.

Ein Schuljahr überspringen

Schülerinnen und Schüler, die besonders leistungsfähig und auch motiviert sind, können ein Schuljahr überspringen. Den Entscheid trifft die Schulleitung aufgrund einer Empfehlung des Klassenteams. Zudem müssen die Eltern einverstanden sein.

Austausch mit den Eltern

Die Schulen laden mindestens einmal im Jahr die Eltern zu einem Elternabend ein. Daneben besteht auch die Möglichkeit, über Schulbesuche und Elterngespräche, die jederzeit vereinbart werden können, einen Einblick in den Schulalltag Ihres Kindes zu erhalten. 

Als Eltern haben Sie das Recht, über alles informiert zu werden, was das Leben Ihres Kindes in der Schule betrifft. Bei allen wichtigen Entscheiden zur Förderung Ihres Kindes werden Sie angehört. Umgekehrt ist die Schule auf Informationen aus dem Elternhaus angewiesen und nimmt Beobachtungen, Erwartungen und Bedenken der Eltern sehr ernst.

Schwierige Situationen

In der Schulzeit können schwierige Situationen und Krisen auftreten, bei denen fachliche Hilfe nötig ist. In den Volksschulen gibt es verschiedene Schuldienste, die dann Unterstützung bieten. Sie beraten und unterstützen die Kinder und Jugendlichen, die Eltern und Erziehungsberechtigten sowie die Lehrpersonen. Je nachdem, ob es um schulische Schwierigkeiten, Erziehungsfragen, soziale Konflikte oder andere Themen geht, sind unterschiedliche Personen und Schuldienste die richtigen Ansprechpartner.

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